Neues von Türkgücü München

@Innataler (zu kurz gedacht klug geschissen - es dürfte bei RW Essen vermutlich auch so sein wie bei Schalke).

Das mit den Polen würde ich bezweifeln. Wie lange galt die Mär vom Polenklub Schalke wegen den Kuzorras und Szepans? Genau bis zu dem Tage, an dem Thomas Urban mit seinen Forschungen nachwies, dass die frühen slawischsprachigen im Verein in der großen Masse Masuren und eben keine Polen waren! Sprache und Nation war bei Masuren eben nicht deckungsgleich, allein als Protestanten schon in Opposition zu Polen.

Zu Türkgücü: Gücü heißt Macht, Türkgücü folglich Türkenmacht. Ich finde die Namensverkürzung übrigens folgereichtig und auch das Wappen macht nun mehr her. Damit kann man durchaus eine Marke aufbauen. Aber sonderlich scher ist der Namen nun auch verkürzt nicht.

Mich stören allgemein hochgekaufte Mannschaften, die drei Klassen durchmarschieren und wo sich dann meist die Geldgeber überwerfen und die Vereine wieder verschwinden. Oder das Geld ausgeht. Ob das nun Türkgücü oder Berlin United ist.

Migrantenvereine finde ich aus Integrationsgründen keine tolle Idee. Wobei mir immer wieder auffällt, dass die eigene Community da auch nicht in Scharen hingeht. Mal sehen, wie das in München ist.

Übrigens hat (laut Presse) Turkish Airlines wohl ein Sponsorenpaket für den ersten Verein mit türkischen Wurzeln im deutschen Profifußball ausgelobt. Genannt werden hier als chancenreiche Wettbewerber Türkgücü München und der Berliner Ak.

Zitat von Klutsch

Übrigens hat (laut Presse) Turkish Airlines wohl ein Sponsorenpaket für den ersten Verein mit türkischen Wurzeln im deutschen Profifußball ausgelobt. Genannt werden hier als chancenreiche Wettbewerber Türkgücü München und der Berliner Ak.

wobei der BAK ja gerade keine türkischen Wurzeln hat

Bei Türkgücü spielen bis auf 3-4 Spieler nur deutsche. Wenn es so ein stolzer Verein wäre wie sie und die Leute außenrum behaupten, dann sollten da nur Türken spielen!

Wurzeln ist hier wohl als Dominanz zu verstehen. Der BAK ist ja gewissermaßen nach dem Ende von Yesilyurt und von den Türken in Moabit gekapert worden. Im Stadion hab ich entweder nur Türken oder ide Fraktion oszentativ Multi-Kulti aus Prinzip wahrnehmen können. Wurzeln Fehlanzeige.

Zitat von Silesiosaurus

Wurzeln ist hier wohl als Dominanz zu verstehen. Der BAK ist ja gewissermaßen nach dem Ende von Yesilyurt und von den Türken in Moabit gekapert worden. Im Stadion hab ich entweder nur Türken oder ide Fraktion oszentativ Multi-Kulti aus Prinzip wahrnehmen können. Wurzeln Fehlanzeige.

Der Verein existiert nur wegen eines türkischen Bauunternehmers, der meines Wissens weder Moabiter ist noch dort sein Geld verdient. Insofern ist die Aussage "von Türken in Moabit gekapert", etwas weit hergeholt. Bei 450 Zuschauern, von denen Gästefans und Nicht-Türken abzuziehen sind, kann man eher sagen: Der Verein ist den Türken pupsegal. Die sitzen am Wochenende im Döner-Grill und gucken türkische Liga. Oder stehen bei Hertha in der Kurve.

Sollte das in München anders sein? Ich kann es mir nicht vorstellen.

Zitat von Maulwurf

Nein, denn eure Definition das das dann ein allein Herrscher sein will teile ich nicht. Es gibt da sicher Fälle wo es an Bedingungen gestellt wird, aber oft eben auch nicht. Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, das auch Sponsoren Investoren sind und umgekehrt. Unser Vereinsrecht gibt es zum Glück ja nicht her das man als Investor einen ganzen Club kauft. (50plus1)

Doch wenn ein Investor nachweisen kann 20 Jahre durchgängig in sein Verein investiert zu haben, dann kann er die 50+1 Regel aussetzen, wie der Kind von Hannover es versucht hatte.
Die DFL hat da wenigsten mal durchgegriffen und gesagt, das er nicht ausreichend durchgehend Hannover unterstützt hat, fürs Aussetzen der 50+1 Regel.

Zitat von Wacker-Wiggerl

der tiefe Konflikt in der Gesellschaft der Türkei wirkt sich sicher auch auf die türkische Gemeinschaft in D bzw M aus. also wird Türkgücü wohl kaum der 'Verein' aller werden.ps: Migrantenvereine sind als erster Schritt der Integration wichtig, denn auch so kommt man mittels des Fußballsports an. ich sehe es hier vor Ort –in M gibts eigentlich für jede größere Einwanderergemeinschaft (ok zugegeben für Österreicher, die größte Gruppe überhaupt gibts keinen ‐ wobei die noch größere Gruppe der Ossis statistisch nicht erfasst wird) einen Verein hundertfach, dass es nur der erste Schritt ist

In den 60/70er Jahren mag es sinnvoll gewesen sein, wenn italienische VW-Arbeiter in Wolfsburg einen eigenen Verein gegründet haben. Bei den Vereinen, um die es hier geht, handelt es sich aber doch eher um Zuwandererkinder der dritten, vierten Generation. Da halte ich es eher für einen Rückschritt.
Für die heutigen Migranten, Syrer beispielsweise, fände ich die Teilnahme in einem deutschen Verein, in dem ohnehin alle möglichen Nationalitäten (zumindest in Berlin) spielen, sinnvoller.

Dass der Konflikt in der Türkei eine Rolle spielt, glaube ich nur bedingt. ich glaube, Türken interessiert der Amateurfußball (sofern sie nicht selber spielen) noch weniger als Deutsche. wie gesagt, ich sehe sie nur vor dem Fernseher sitzen, Istanbuler Vereine gucken.

Aber ich glaube nicht dass das der Grund für geringe Zuschauerzahlen ist. Dass der Konflikt auch das Zusammenleben der Türken hier schwer belastet, habe ich natürlich auch mitbekommen.

Zitat von matz

Dass der Konflikt in der Türkei eine Rolle spielt, glaube ich nur bedingt. ich glaube, Türken interessiert der Amateurfußball (sofern sie nicht selber spielen) noch weniger als Deutsche. wie gesagt, ich sehe sie nur vor dem Fernseher sitzen, Istanbuler Vereine gucken.

Deswegen stürzen aufgestiegene Migrantenvereine wohl auch so häufig ab. Die merken, dass mit den Fans eine Champions League der Amateure keinen Sinn macht. Ich prophezeie: Für Türkgücü ist der Umstand vielleicht eine einmalige Chance, dass es im Bayern auf diesem Level kaum noch ambitionierte Klubs gibt. Sollte es in die 3. Liga gehen könnte sich da so eine Art Türkenkult entwickeln, bei dem dann aber leider wohl auf den Rängen mehr Besiktas- oder Galatasaryfahnen zu sehen sein werden als Türkgücü-Devotionalien. Begünstigt wird dies auch dadurch, dass man auch keine echte Vereinsheimat hat, in der der Verein unter seinen Mitgliedern zusammenwächst.

Zitat von Freisinger

Die Türken können sich eigentlich nur selber schlagen.

Finde die Bezeichnung "die Türken" nicht gut.
Sie sind ein Team im DFB-Bereich und mit Blick auf die Mannschaft eigentlich alles Deutsche Spieler.

Da gibt es im Profibereich innerhalb der DFL mehrere Teams mit mehr als 10 ausländischen Spielern, das ist doch völlig normal und wird auch nicht angeprangert.