1. FC Normannia Gmünd - TSG Backnang Fußball

  • Hier meine Vorschau aus dem Stadionblatt


    Zum heutigen Heimspiel empfängt die Normannia mit der TSG Backnang einen echten württembergischen Traditionsverein. Die Ursprünge des TSG-Fußballs reichen bis in das Jahr 1919 zurück, als der FV 1919 Backnang als Vorgängerverein der TSG Backnang gegründet wurde. Nach kurzzeitiger Vereinsauflösung im Jahre 1945 wurde ein Jahr später unter dem Namen Sportvereinigung Backnang der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Seit 1951 ist der Verein unter seinem heutigen Namen aktiv. Besonders glanzvoll verliefen für die Backnanger die 60er und 70er Jahre. In der Saison 1964/1965 stieg die TSG in die Amateurliga Nordwürttemberg (die damalige dritthöchste Spielklasse) auf. Zwei Jahre später gelang sogar der Aufstieg in die damals zweithöchste Spielklasse, die Regionalliga Süd. Allerdings erwies sich diese Spielklasse dann doch als zu hoch für die TSG Backnang, die im Folgejahr sofort wieder in die Amateurliga Nordwürttemberg abstieg. Dort hielt man sich bis zur Saison 1975/1976. Der Sprung in die neu gegründete Oberliga Baden-Württemberg wurde verpasst und so war die Verbandsliga Württemberg lange Zeit die Heimat der TSG. In der Saison 1997/1998 stieg man in die Landesliga Staffel 1 ab. In der Saison 2002/2003 gelang der Wiederaufstieg in die Verbandsliga, die man allerdings bereits in der Spielzeit 2003/2004, in der die Normannia in die Oberliga aufstieg, wieder verlassen musste. Bis zur Saison 2013/2014 waren die Backnanger dann in der Landesliga Staffel 1 vertreten. Dann gelang den Backnangern als Meister der Landesliga Staffel 1 die lange ersehnte Rückkehr in die Verbandsliga. Und im ersten Verbandsliga-Jahr konnte man sein Saisonziel, den Klassenerhalt, ohne Mühe erreichen und erreichte Platz 7. Sogar noch besser, nämlich auf Platz 5 mit 45 Punkten und 61:48 Toren, schloss man die vergangene Runde ab. Die hohe Anzahl an Unentschieden (12 mal Remis bedeutete Ligahöchstwert) verhinderte hierbei eine noch bessere Punkteausbeute.


    Als Saisonziel für die aktuelle Runde wurde bei den Backnangern, die von Markus Lang trainiert werden, der sich im viertem Trainerjahr bei der TSG befindet, ein gesicherter Mittelfeldplatz ausgegeben. Im Gegensatz zum Vorjahr fand vor der aktuellen Runde ein etwas größerer Umbruch im Kader der Backnanger statt. Bewährte Kräfte wie Oliver Koretz, Felix Drab und Roman Röhm (alle drei zum TSV Oberbrüden) sowie Andreas Grimmer (zu den Sportfreunden Schwäbisch Hall) verließen den Verein, doch Neuzugänge wie Sebastian Gleißner (vom SSV Reutlingen), Marvin Schmid (vom VfB Neckarrems), Patrick Leyhr (vom SC Geislingen), Arda Cetinkaya (vom SC Urbach) oder Dominic Sessa (vom TV Oeffingen) konnten die vorgenannten Abgänge mehr als nur kompensieren und man ist gut in die Runde gestartet. Mit Matej Maglica und Luca Rube konnte man aktuell auch zwei Spieler aus der eigenen U 19 in den Verbandsliga-Kader integrieren. Unser heutiger Gegner weist eine starke Defensive auf, für deren Stabilität auch der Ex-Normanne Marius Jurczyk mit verantwortlich ist. Und mit Mario Marinic verfügt man über einen Top-Torjäger, der letzte Runde zusammen mit dem Heininger Tarik Serour mit 19 Treffern die Torschützenliste in der Verbandsliga anführte und auch in der aktuellen Runde (Stand 02.10.2016) schon fünf Mal getroffen hat. Doch unser heutiger Gegner hat eine Vielzahl von torgefährlichen Spielern in seinen Reihen. Akteure wie Stephan Fichter, Dominic Sessa, Arda Cetinkaya oder Keven Schlotterbeck sind immer für einen Treffer gut, was die Backnanger sehr schwer ausrechenbar macht. Für die Normannia gilt es heute, die Balance zwischen Kompaktheit in der Defensive und Spielstärke in der Offensive zu finden. Eine zu offensive Spielweise kann gegen die TSG Backnang dazu führen, dass man ausgekontert wird, während zu viel Passivität vom heutigen Gegner vermutlich ebenfalls bestraft würde. Hoffen wir, dass die Schwerzer-Elf die richtige Mischung aus Spielkontrolle und Risiko findet und die Punkte in einer Begegnung, in der vermutlich auch die Tagesform eine große Rolle spielen wird, im Normannia-Stadion bleiben.

    Fußball ist kein Wunschkonzert. Kein Fußball ist es aber noch viel weniger.

  • Wieder mal alles treffend geschrieben, nur in einem Punkt muß ich den Klugscheißer heraushänger: Die TSG Backnang verpasste 1978 nicht nur die Oberliga, sondern auch die Verbandsliga, und so wurde die Landesliga lange Zeit die Heimat der Gerberstädter, die immer mal in die Verbandsliga aufstiegen, aber doch ein Fahrstuhlteam waren ;)

    „Meine Herren! Wie ich soeben höre, hat der Zug zwölf Minuten Verspätung!
    Zwölf kostbare Minuten! Ich bin sehr gespannt, was Sie nun mit diesem Geschenk anfangen!“

  • Man kann hierraus ja ein Supersportwochenende machen: Erst guckt man sich um 14 Uhr den VfR Aalen an, dann ab 16.30 Uhr die 2. Halbzeit der Normannia (oder anstatt Aalen, auch das ganze Normannia-Spiel...), geht dann nach Spielende schnell rüber in die Großsporthalle wo ab 17 Uhr der TV Wetzgau turnt, fährt dann nach Straßdorf und guckt sich ab 20 Uhr die DJK-Volleyballdamen an sowie am Sonntag nach ein oder evtl. zwei weiteren Amateurfussballspielen noch ab 17.30 Uhr die TSB-Handballer in der Großsporthalle!

  • Ja, das passt wirklich perfekt. Und wer's ein bisschen exotischer mag, kann auch die Normannia-Radballer in der Parlerhalle unterstützen. Die haben am Samstag ab 18 Uhr einen Heimspieltag.Radball2.jpg

    Fußball ist kein Wunschkonzert. Kein Fußball ist es aber noch viel weniger.

  • Die Normannia konnte das heutige Spiel gegen die TSG Backnang durch ein Tor von Christian Essig in der 80. Minute mit 1:0 gewinnen. Über die Frage, ob das nun verdient war, gingen die Meinungen heute ziemlich weit auseinander. Ich selber bin der Meinung, dass die Punkte insgesamt verdientermaßen in Gmünd geblieben sind, weil man, wenn man die ganze Spielzeit sieht, ein zumindest leichtes Chancen-Übergewicht hatte. Doch es war so ein Spiel, bei dem eigentlich von Anfang an klar war, dass das derjenige gewinnt, der das erste Tor schießt. Und das hätte zugegebenermaßen auch durchaus die TSG Backnang sein können, die ihrem Ruf in der Liga, ein sehr unbequemer Gegner zu sein, voll und ganz gerecht wurde und sich recht aggressiv in den Zweikämpfen präsentiert hat. Doch die Normannia hat über die gesamte Distanz gut dagegen gehalten. Wenn das Spiel 0:0 ausgegangen wäre, hätte ich mich auch nicht beschwert, aber so ist es mir natürlich lieber. :)

    Fußball ist kein Wunschkonzert. Kein Fußball ist es aber noch viel weniger.

  • Hier der Bericht von Normania-Fan Nico Schoch


    Dank Essig weiterhin in der Siegesspur
    (sch) Starker Auftritt gegen einen Gegner auf Augenhöhe: Dank dem späten Treffer von Christian Essig konnte der 1.FC Normannia einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen die TSG Backnang einfahren. Der Knoten scheint endgültig geplatzt zu sein bei der Mannschaft von Beniamino Molinari - ein Grund zum Abheben ist der vierte Erfolg in Serie jedoch keinesfalls.
    Sowohl die fünfplatzierten Gäste als auch die auf Rang sieben liegende Normannia – noch mit dem Rückenwind des Derbysieges in Essingen - konnten mit ordentlich Selbstvertrauen in die Partie gehen. Und auch der Blick auf die jüngere Historie der Begegnung Backnang versus Gmünd versprach eine wiederholt enge Partie – und so kam es, eine Nuance sollte das Duell entscheiden. Als besonders wertvoll auf Gmünder Seite sollte sich die Rückkehr von Offensivmotor Christian Essig nach abgesessener Sperre erweisen.
    Die Hausherren übernahmen von Beginn an die Initiative und, durch mehrere schöne Kombination und Ballstafetten agierte der FCN ebenso kontrolliert wie auch attraktiv für das Publikum. Schon nach vier Zeigerumdrehungen erfolgte die erste Großchance: Fabian Kolb konnte sich eine Kopfballverlängerung erlaufen, seine Hereingabe fand Christian Essig und dessen Abschluss wurde noch auf der Torlinie von einem Verteidiger abgeblockt – die Normannia hier im Pech. Im ansehnlichen Spielaufbau machte sich das Fehlen des rotgesperrten Patrick Krätschmer kaum bemerkbar. Dessen Vertreter im defensiven Mittelfeld, Patrick Lämmle, leitete mit einem intelligenten Zuspiel die nächste gefährliche Aktion an ein, doch Kolb stand dabei haarscharf im Abseits. Die TSG ihrerseits konnte sich erst mit zunehmender Spieldauer aus dieser Umklammerung lösen und profitierte bei ihrer ersten nennenswerten Offensivszene von einem Gmünder Missverständnis, welches beinahe fatale Folgen gehabt hätte: Die Flanke von Benito Baez Ayala konnte nicht entscheidend geklärt werden, der freistehende Dominic Sessa jedoch die kurzzeitige Verwirrung nicht nutzen - er fand seinen Meister in Konstantin Kühnle. Der Normannia-Keeper war auch wenig später glänzend zur Stelle, als Sebastian Gleißner aus vierzehn Metern erstmals zum Abschluss kam. Bei diesen zwei brenzligen Situationen sollte es im ersten Durchgang auch bleiben, denn Kühnles Vorderleute hatten den treffsichersten Sturm der Liga um Goalgetter Mario Marinic – welcher in der vergangenen Saison gleich dreimal gegen die Stauferstädter erfolgreich gewesen war – weitgehend im Griff. Selber verpasste man es jedoch trotz guter Gelegenheiten einen sicherlich gerechtfertigten Vorsprung mit in die Pause zu nehmen. Der aufgerückte Marcel Funk scheiterte nach einem mehrfach abgelenkten Eckstoß schließlich aus kurzer Distanz an Gästekeeper Michael Quattlender und Essig setzte einen Freistoß aus linker Position vom Sechzehnmeterrand aus knapp neben das Ziel. Es war ein taktisch geprägtes Spiel mit wenig klaren Chancen, aber auch zahlreichen guten Gmünder Szenen.
    "Das sieht doch schon sehr gut aus", kommentierte der Gmünder Handballtrainer Michael Hieber das Gesehene in der Pause durchaus zufrieden, mahnte aber eben auch: "Nur fehlen die Tore..." Auf dem Spielfeld tummelten sich vor der enttäuschenden Zuschauerkulisse derweil die Bambinis des 1.FC Normannia und des TV Straßdorf zu einem Einlagespiel – sie machten den Großen vor, was es bedeutet Tore zu erzielen und diese auch entsprechend zu bejubeln.
    Auf solche Szenen musste man jedoch auch im zweiten Durchgang noch lange warten. Weiterhin waren die technisch überlegenen Gmünder dem ersten Treffer näher als die Backnanger. Als sich Gioacchino Colletti einen verunglückten Rückpass zum gegnerischen Tormann erlaufen, jedoch nicht entscheidend kontrollieren geschweige denn verwerten konnte, ging ein Raunen durch das Schwerzerstadion. In gewissen Ärger schlug die Stimmung kurzzeitig um, als Colletti wenig später erneut auf und davon war, der Referee jedoch eine Abseitsstellung gesehen hatte – es war wohl gleiche Höhe gewesen, die große Chance für den FCN-Stürmer somit vereitelt. Das Plus zugunsten der Normannen hielt jedoch an. Lämmle setzte Kolb mit einem präzisen Pass in Szene, doch der aufmerksame Quattlender war beim Schuss des Youngsters zur Stelle. Nur eine Zeigerumdrehung darauf segelte ein Flankenball von Marvin Gnaase durch den Strafraum hinweg, am langen Pfosten kam Efendi Erol den entscheidenden Schritt zu spät und drosch das runde Leder in die dritte Etage. Auf der Gegenseite blieben die Offensivaktionen der TSG auf eher bescheidenem Niveau: Sebastian Gleißner sowie Stephan Fichter verfehlten das Gmünder Gehäuse aus der Distanz doch um einige Meter, ein Sessa-Kopfball infolge eines Freistoßes fand lediglich den Weg in Kühnles Arme.
    81 Minuten dauerte es dann insgesamt bis zum erlösenden Moment zugunsten der Normannen: Die Molinari-Elf rückte im Spiel gegen den Ball heraus, der fleißige Essig attackiert TSG-Innenverteidiger Keven Schlotterbeck entschlossen und stibitzt diesem das Spielgerät – frei zulaufend auf den herausstürzenden Quattlender lässt sich der 30-Jährige diese Chance nicht entgehen und vollendet ebenso trocken wie problemlos zum verdienten 1:0-Endstand. Die Geduldsprobe war zunächst bestanden – und der einzige Toerfolg an diesem Nachmittag genügte dann auch zu drei Zählern. Denn auch in der verbleibenden Zeit sah es nicht mehr so aus, als könnten die ideenlosen Backnanger diesen späten Nackenschlag noch egalisieren. Nur kurz mussten die Heimfans zittern, als Gabriel Simion nach unglücklichem Handspiel vor dem Sechzehner mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (es war der dritte Normannia-Platzverweis in den vergangenen drei Partien) – den folgenden Freistoß aus nicht ganz ungefährlicher Distanz versenkte der ehemalige Gmünder Marius Jurczyk jedoch nur in der gegnerischen Mauer.
    Eine Vier Spiele-Siegesserie als passende Antwort auf eine ebenso lange Niederlagenfolge – dank einer wiederholt starken Mannschaftsleistung stehen die Gmünder zum 11.Spieltag bei 18 Zählern. "Jetzt sind wir wieder zurück", freute sich Siegtorschütze Essig kurz nach Abpfiff und ballte dazu passend die Siegerfaust. Vor vier Wochen noch den Abstiegsrängen bedrohlich nahe, können die Normannen wieder nach oben schauen.
    Der Trainer warnt jedoch vor jeglicher Euphorie: "Es kann auch schnell wieder anders laufen" – so wie etwa noch vor wenigen Wochen, das weiß Molinari ganz genau. Die Devise ist daher klar: Im Allgäustadion in Wangen soll die Siegesserie am kommenden Samstag fortgesetzt werden – zumal die Normannia beim Aufsteiger und Tabellenvorletzten vom Papier her als klarer Favorit antreten wird.
    FCN: Kühnle – Mustafa, Simion, Funk, Knecht – Lämmle – Erol (63.Catizone), Gnaase, Kolb (63.Nuding) – Colletti (71.Bauer), Essig (90.+1 Kianpour)
    TSG: Quattlender – Fichter, Jurczyk, Schlotterbeck, Schmid – Baez Ayala, Biyik, Gleißner, Coutroumpas (79.Geldner) – Sessa (71.Jungbluth), Marinic
    Tor: 1:0 Christian Essig (81.)
    Gelb-Rote Karte: Gabriel Simion (89./Handspiel)
    Schiedsrichter: Marc Philip Eckermann (SRG Waiblingen)
    Zuschauer: 150

    Fußball ist kein Wunschkonzert. Kein Fußball ist es aber noch viel weniger.

  • Nun ja, hätte so 200 geschätzt. Mehr waren's aber nicht. Aus Backnang fährt leider auch so gut wie niemand mit. :(

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  • Ich habe da auch eher 200 Zuschauer gesehen, aber im Schätzen war ich nie sonderlich gut.

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    Zwölf kostbare Minuten! Ich bin sehr gespannt, was Sie nun mit diesem Geschenk anfangen!“

  • Vielleicht sind 150 auch nur ein Schreibfehler. Mir kommt das doch recht wenig vor.

    „Meine Herren! Wie ich soeben höre, hat der Zug zwölf Minuten Verspätung!
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  • 150 hat der Schiri eingetragen. Aber das waren schon deutlich mehr. 200 auf jeden Fall. Und dadurch, dass der VfB davor gespielt hat, sind auch einige später gekommen, so dass es am Ende schon bestimmt 250 und vielleicht auch etwas mehr waren.

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