Von Klaus Weber
Da waren sich die Trainer einig. Ihre Mannschaften hatten in den 90 Minuten zuvor keine gute Leistung geboten. Ulf Kirsten sprach sogar vom Graupenfußball seiner Elf - vor der Pause.
Und auch Bernard Dietz machte nicht den Versuch, die Vorstellung seiner Elf gut zu reden. Er hatte sein Team etwas umgestellt, brachte Gorschlüter auf die zentrale Position im Mittelfeld, ließ Thioune etwas offensiver als sonst über die rechte Seite kommen. Doch von Erfolg war diese Maßnahme nicht gekrönt.
Gorschlüter konnte über 90 Minuten nicht beweisen, dass er das Vertrauen des Trainers verdient hatte, auch wenn dieser ihn in Schutz nahm. "Tim hat großen Kampfgeist gezeigt und ich bin mit seiner Leistung zufrieden." Das kann man allerdings nur sein, wenn man bescheiden ist. Kaum ein genauer Pass kam von dem Zehner. Lediglich jenes Zuspiel in der zwölften Minute auf Laumann, der auf Toborg verlängerte, war sehenswert.
Ansonsten gingen von ihm kaum Impulse für das eigene Spiel aus. Ähnliches gilt für Oliver Glöden und auch Musemestre Bamba. Der ehemalige Emdener gestaltete seinen eigenen Wirkungskreis viel zu klein, Bamba wirkte erneut nach seiner Einwechslung zu lust- und ideenlos. Ganz an-ders als Kevin Großkreutz, der sofort neuen Schwung herein-brachte, seine gute Vorstellung aber nicht mit dem Siegtreffer krönen konnte. "Ich hätte ihm dieses Tor besonders gegönnt", ärgerte sich sein Trainer Bernard Dietz gleich doppelt.
Die drei waren nicht die einzigen, die sich über weite Strecken versteckten. Laumann spielte erneut Standfußball, wartet nun schon seit Wochen auf sein sechstes Saisontor, Bäumer war erneut ein Totalausfall. Ein Punkt aus zwei Spielen gegen Mannschaften, gegen die nicht nur der Trainer sechs Punkte einkalkuliert hatte. Zu wenig, um sich abzusetzen.
Aufgrund der Leistung in diesen 180 Minuten muss man auch die Frage stellen: Zu wenig, um die Regionalliga zu halten?