Meine Stadionblatt-Vorschau für den Samstag
Der heutige Gegner: SSV Reutlingen Fußball
Der SSV Reutlingen, welcher in der Saison 1975/1976 in der zweiten Liga Süd spielte, gehört zu den Gründungsmitgliedern der Oberliga Baden-Württemberg. Gleich im ersten Oberliga-Spieljahr 1978/1979 stieg der SSV in die Verbandsliga ab, kehrte jedoch ein Jahr später in die Oberliga zurück. Ein weiterer Abstieg in die Verbandsliga erfolgte in der Saison 1982/1983, doch zwei Jahre später gelang erneut die Rückkehr in die Oberliga. In den Spielzeiten 1988/1989 und 1991/1992 wurde der SSV jeweils Oberliga-Meister, doch der Aufstieg in die zweite Liga wurde verpasst. In der Saison 1993/1994 qualifizierte sich der SSV für die neu gegründete Regionalliga Süd, in der man in der Saison 1999/2000 die Meisterschaft feierte. Drei Jahre lang war der SSV anschließend in der zweiten Liga vertreten. Da man nach dem Abstieg aus der zweiten Liga für die Saison 2003/2004 keine Lizenz für die Regionalliga Süd erhielt, musste man in der Oberliga neu beginnen. Nach der Oberliga-Meisterschaft in der Spielzeit 2005/2006 gehörte der SSV wieder der Regionalliga Süd an, bis im März 2010 ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde, was nach den Statuten des WFV den zwangsweisen Abstieg in die Oberliga zur Folge hatte. Das Insolvenzverfahren wurde dann im November 2010 abgeschlossen. Die Gläubiger des SSV stimmten einem Insolvenzplan zu mit der Folge, dass der Verein anschließend schuldenfrei wurde. Im Februar 2011 erfolgte die Ausgliederung der Fußballabteilung aus dem Gesamtverein, so dass der SSV Reutlingen 1905 Fußball seither rechtlich selbständig ist. Seit der Saison 2010/2011 spielen die Reutlinger ohne Unterbrechung in der Oberliga Baden-Württemberg. Tat man sich im ersten Jahr nach dem Zwangsabstieg noch schwer und erreichte erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt, so wurden in den nachfolgenden Jahren zumeist Plätze im Tabellenmittelfeld belegt. Allerdings verlief die Saison 2022/2023 nicht gut für unseren heutigen Gegner 46:63 Tore bei 37 Punkten lautete die unbefriedigende Saisonbilanz und man war punktgleich mit dem ersten Absteiger 1. FC Rielasingen-Arlen.
Als Ziel für die neue Spielzeit wurde in Reutlingen ausgegeben, eine Runde ohne Abstiegssorgen zu spielen und am Ende einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen. Es wurden hierfür durchaus auch namhafte Neuzugänge verpflichtet. So spielte der Ex-Aalener Matteo Trianni zuletzt einige Jahre beim Nord-Regionalligisten Atlas Delmenhorst und mit Luca Plattenhardt (zuletzt FC Homburg) und Stefan Ilic (zuletzt SSV Ulm) kamen zwei weitere Akteure mit Regionalliga-Erfahrung hinzu, wobei letztgenannter in Ulm kaum Einsatzzeiten hatte. Auch von einigen Ligakonkurrenten hat man Verstärkung bekommen. So wechselten mit Roman Kasiar aus Bissingen, Mirhan Inan aus Göppingen,und Jonah Adrovic aus Rielasingen drei Akteure an die Kreuzeiche, die in der vergangenen Runde noch bei anderen BW-Oberligisten unter Vertrag standen. Allerdings musste man auch einige Abgänge (unter anderem SSV-Urgestein Pierre Eiberger, der als spielender Co-Trainer zum Neu-Verbandsligisten nach Oberensingen wechselte) verkraften. Doch so wirklich wunschgemäß läuft es beim Team des jungen Trainers Maik Stingel auch in dieser Saison nicht und man befindet sich erneut im Abstiegskampf. Aufwand und Ertrag befinden sich bei den Reutlingern des öfteren nicht im richtigen Verhältnis zueinander und so kommt es immer wieder zu vermeidbaren Punktverlusten. Auch die unglückliche 0:1-Niederlage im Hinspiel gegen die Normannia hätte bei besserer Chancenauswertung vermieden werden können. Trotz der vielen Misserfolge steht das Reutlinger Publikum aber weiterhin hinter seinem SSV und so werden wieder viele Schlachtenbummler von der Kreuzeiche in Gmünd erwartet. Obwohl die Normannia in der Tabelle aktuell deutlich besser platziert ist als der heutige Gast, ist ein Favorit in der heutigen Partie nicht erkennbar und es ist auch damit zu rechnen, dass sich die Reutlinger nur auf die Defensive beschränken werden. Deshalb dürfen Sie, liebe Zuschauer, sich auf ein spannendes Oberligaspiel gegen einen traditionsreichen Gastverein freuen.