Interesse an der EM nicht vorhanden!

  • Ich kann mich dem Text nur in Teilen anschließen. Denn ich vernehme nirgendwo, weder im Fernsehen noch bei den manchmal unvermeidlichen Gesprächen mit "Deutschland-Fans" die angeblich so dominante Nörgelei, ich höre immer nur, wie gut die Deutschen gespielt haben und wie gut sie noch spielen werden.


    Was ich teile, das ist die Unerträglichkeit der falschen Fußballbegeisterung, die alle zwei Jahre unser Land erfasst. Aber ich trenne im Kopf einfach zwischen Menschen, die Fußballfans sind, und Menschen, die Fußballfan spielen, und handle dementsprechend. Niemand zwingt mich, mit letztgenannten Fußball zu schauen.

  • Ich kann mich dem Text nur in Teilen anschließen. Denn ich vernehme nirgendwo, weder im Fernsehen noch bei den manchmal unvermeidlichen Gesprächen mit "Deutschland-Fans" die angeblich so dominante Nörgelei, ich höre immer nur, wie gut die Deutschen gespielt haben und wie gut sie noch spielen werden.

    Mag sein, aber ich finde, dass das nebensächlich ist ob nun genörgelt wird oder gejubelt.


    Niemand zwingt mich, mit letztgenannten Fußball zu schauen.

    Das hört man so oft, man solle doch im kleinen Kreis gucken, und so weiter. Ich gucke im Moment gar nicht Fußball und trotzdem muss ich dieses dämliche EM-Geplärre überall hören. Das schlimme sind ja nicht mal die Spiele, sondern dass man auch abseits der 90 Minuten dauernd auf das primitive Dummvolk trifft. Da finde ich den Opern-Vergleich im Text ganz hervorragend. Niemand hat was dagegen, wenn auch Außenstehender mal in die Oper oder zum Fußball gehen. Aber dann doch bitte rücksichtsvoll demütig.


    Und in dem Text gibt es so viele Passagen, wo ich mich zu 100 % wiedererkenne:


    "Es geht ihnen um das Pure des Fußballs. 11 Helden gegen 11 Gegner, die Gesänge, die ganz spezielle, individuelle Choreographie jedes Spieltags. Eine Romantik ohne Kommerz und voller Leidenschaft. Eben weg vom Alltag, rein in die Stadien, auf die Bezirkssportplätze. Ein wöchentlich wiederkehrender Rhythmus, der auch die Werktage bestimmt, weil man ihn nie ganz aus den Köpfen bekommt."


    "Was passiert da? Die Menschen, die den Fußball sonst für sich beanspruchen, einfach nur gern Fußball gucken (ohne Drumherumspektakel) und durchaus auch Expertentum aufbauen, vertreten plötzlich eine Minderheiten-Meinung. Sie werden für einige Wochen an den Rand des Fußballspektrums getrieben und reagieren entsprechend allergisch. Entweder sie gehen in die Offensive und machen den Gelegenheitsfans ihre Begeisterung madig. Oder sie ziehen sich zurück, lassen sich ihren Lieblingssport verleiden. Zwar sind sie ohnehin nicht geneigt, mit der Nationalelf so mitzufiebern wie mit ihrem Verein. Dennoch haben sie eine Passion für diesen unvorhersehbaren Sport, sie lieben das Adrenalin, das Kribbeln, positive und negative Gefühle – sie verzichten auf all das auch in der Sommerpause nur ungern."


    "Doch es wird immer schwerer; überall diese geschminkten Fähnchenschwenker, denen man schon von weitem ansieht, dass sie diesen Sport nicht so verstanden haben, dass sie ihn in seiner ganzen Schönheit begreifen. Dass sie (unglücklicherweise) nicht zu den selben Emotionen fähig sind wie der Ganzjahresleider. Beziehungsweise nur wenige von ihnen, die verstehen, dass es Leute gibt, denen dieser Sport immer wichtig ist und die deshalb auch nicht eingreifen wollen in diese Sphären, sondern sich ein wenig demütig verhalten und ab und zu interessiert clevere Fragen stellen. Ich renne ja auch nicht in eine Oper und stehe nach der Vorstellung auf, um das Ensemble auszubuhen, wenn es für mich nicht ansprechend genug war. Nein, das überlasse ich denjenigen, die immer da sind und die wirklich sagen können, ob der Erste Geiger alle Töne getroffen hat oder heute zu oft danebenlag."

    Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

  • Zitat

    Ich gucke im Moment gar nicht Fußball und trotzdem muss ich dieses dämliche EM-Geplärre überall hören.

    Das stimmt. Heute abend droht auch wieder ein Autokorso über mehrere Stunden, wenn es den Menschen nicht mehr reicht, Fußballfan zu spielen, sondern wenn es gar die neue Lieblingsrolle "südländisch begeisterter Fußballfan" sein muss.


    Irgendetwas in mir, wohl die mir innewohnenden Gehässigkeit, wünscht sich heute ein Autokorso richtiger Südländer: einmal richtig laut, dafür wäre es dann in den nächsten Tagen so ruhig wie am Neujahrsmorgen, wenn alle verkatert in den Betten liegen.

  • Heute ham wer denn mal Interesse: Der Tisch bei "unserem" Griechen ist reserviert, Souvla Feta, Bifteki und Garnelen warten auf uns. Dazu ein genügend groß dimensionierter Fernseher. :jo: Das dürfte unser EM-Hochlicht werden. :oma::opa: :hool:

    Einmal editiert, zuletzt von LesPaul ()

  • Heute ham wer denn mal Interesse: Der Tisch bei "unserem" Griechen ist reserviert, Souvla Feta, Bifteki und Garnelen warten auf uns. Dazu ein genügend groß dimensionierter Fernseher. :jo: Das dürfte unsere EM-Hochlicht werden. :oma::opa: :hool:


    Mahlzeit. :doener:
    Hoffentlich gibt es bei Ouzonopoulos auch was zu trinken wenn seine
    Landsleute die Hucke voll bekommen. :whistling:
    .

    Without freedom of speech we would not know who the idiots are.

  • Hoffentlich gibt es bei Ouzonopoulos auch was zu trinken wenn seine Landsleute die Hucke voll bekommen. :whistling:


    Ganz bestimmt: Die haben da so viel KöPi - die verkaufen das sogar. :)

  • Und es gibt einen Übergang und der ist fließend und gefährlich.


    Das stimmt natürlich!
    Deshalb ist Patriotismus aber nicht grundsätzlich zu verurteilen. Wichtig ist, dass man den Übergang erkennt und einschreitet / ermahnt, wenn es in Nationalismus übergeht.