[EM 2024 - Achtelfinale] Deutschland - Dänemark

  • Was das Handspiel betrifft, bin ich auch skeptisch. Ich bin der Auffassung, dass Hand im Strafraum nur zum Elfmeter führen darf, wenn eine klare Torchance vermieden wird.

    Das war gestern nicht der Fall. Die Flanke von Raum wäre eher ohne Gefahr durch den Strafraum geflogen.

    Ich teile deine Auffassung, aber derzeit geben die Regeln das wohl her, dass man da Elfmeter gibt.

    Koan Neuer! (Nach der EM)

  • Es gibt nur Abseits oder kein Abseits. Also bei deiner Fragestellung: alles, was mehr als null Millimeter ist. Inwiefern das dann gemessen werden kann steht auf einem anderen Blatt.

    Meine Frage war ja, wie genau überhaupt gemessen werden kann. Angenommen, der Angreifer käme mit 4m/s angeruscht und der VAR könnte auf 10ms genau messen. Das wären dann "umgerechnet" 4cm. Dann wäre ein Abseits von z.B. 2cm "innerhalb der Toleranz". Man sollte keine Genauigkeit suggerieren, die es vielleicht gar nicht gibt.

    So weit ich weiß wird zur Ermittlung des Zeitpunkt des Abspiels neben den Bildern auch der Sensor im Ball herangezogen. Der zeigt übrigens auch an, ob da jemand mit der Hand dran war.

    Koan Neuer! (Nach der EM)

  • Ewald Lienen sprach nach dem Spiel von einer "Perversion der Regeln, die den Fußball zerstört". Recht hat er. Und in diesem Sinne liegt auch der Dänen-Trainer richtig. Die "Schande" ist allerdings weniger eine einzelne Entscheidung, sondern ihre Gesamtheit - und dies sowohl auf dänischer wie deutscher Seite. Diese ganzen technokratischen Regelverbesserer der IFAB und ihre tollen (VAR-)Hilfsmittel sowie die noch tollere Gerechtigkeitsargumentation für ihren Einsatz verändern nicht nur den Fußball, sondern zerstören ihn.

    Vielleich sollte die IFAB auch gleich den Torjubel weiter reglementieren und grundsätzlich erst nach 120 Sekunden zulassen, um die Legimation ihrer technischen Erfindungen zu fördern. Wahrscheinlich wird dann alles noch gerechter, noch rationaler und noch weniger Fußball.

    Genau das ist es, der Fußball wird immer noch von Menschen gespielt und eine der hervorstechenden

    Eigenschaften des Menschen ist doch Fehler zu machen.

    Der Fußball hat schließlich über 120 Jahre ohne irgendeine technische Fehlerkorrektur überlebt, außerdem wie

    langweilig wäre es doch wenn man nicht jahrzehntelang über vermeintliche oder tatsächliche Fehlentscheidungen,

    wie z.B. Wembley 66, diskutieren könnte. :augenroll:

  • Beim VAR stelle ich mir auch die Frage, auf wie viele "Millisekunden" genau kann der wohl angehalten werden. Und wie genau ist dann feststellbar, wann der Pass gespielt wurd?. Und ab wieviel Millimeter ist Abseits Abseits?


    Beim Handelfmeter sieht es ähnlich aus. Hat das "nur mit der Lupe" erkennbare Handspiel überhaupt zu einer Richtungsänderung geführt? Natürliche Handbewegung?

    Da war schon viel Spielglück für uns dabei...

    Die genaue Millisekunde können sie inzwischen exakt bestimmen. Im Ball steckt ein Chip, der jeden Kontakt erkennt. Und dann brauchen sie ja einfach nur den ersten Frame nach dem Kontakt durch den Computer jagen. Und Abseits ist ab dem ersten Millimeter in dem Frame.


    Das mit dem Handelfer ist inzwischen auch sehr simpel geregelt. Es ist immer Elfmeter. In der Bundesliga wird darüber jede Woche diskutiert, weil man da immer noch solchen Dingen wie „natürliche Handbewegung“ und „aus nächster Nähe angeschossen“ hinterher hängt. International hat sich längst die Linie durchgesetzt, dass jeder Kontakt strafwürdig ist, wenn die Hand nicht hinterm Rücken war. Und auch hier war der Kontakt fürs menschliche Auge vielleicht nicht erkennbar, aber der Chip im Ball hat ihn registriert, war schön zu sehen, in der Einblendung so einer technischen Zickzackkurve parallel zur Slowmotion.

  • Die genaue Millisekunde können sie inzwischen exakt bestimmen. Im Ball steckt ein Chip, der jeden Kontakt erkennt. Und dann brauchen sie ja einfach nur den ersten Frame nach dem Kontakt durch den Computer jagen. Und Abseits ist ab dem ersten Millimeter in dem Frame.

    Der Ball „Fußballliebe“ ist mehr als nur ein Fußball. In seinem Inneren befindet sich ein hochentwickelter Sensorkern, der aus einem Ultrabreitbandsensor (UWB) und einem Bewegungssensor (IMU) besteht. Diese Sensoren erfassen die Position und Bewegung des Balls bis zu 500 Mal pro Sekunde. Die Daten werden an ein rund um das Spielfeld platziertes Lokales Positionierungssystem (LPS) gesendet, das die genauen Positionen mit einer Genauigkeit von bis zu 10 Zentimetern berechnet.

    Der Sensorkern des Balls ist so integriert, dass die Roll- und Flugeigenschaften nicht beeinträchtigt werden. Der UWB-Sensor funkt seine Positionsdaten 100-mal pro Sekunde, während der IMU-Sensor, ausgestattet mit Beschleunigungs- und Neigungssensoren, 500-mal pro Sekunde Daten sendet. Diese Technologie sorgt dafür, dass der genaue Zeitpunkt der Ballberührung und die Position des Balls jederzeit bekannt sind. Die im Handel erhältlichen Bälle mit dem Namen „Fußballliebe“ sind übrigens nicht mit Hightech ausgestattet.

    Das ist schon recht genau, aber nicht auf die Millisekunde.

    10 Kameras für eine Abseitsposition


    Beim Turnier in Deutschland soll der Ball, wie schon bei der WM vor zweieinhalb Jahren, bei der Umsetzung des halbautomatischen Abseits unterstützen. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich eine Technologie, die auf zehn Spezialkameras im Stadion setzt. Sie sind laut Uefa dazu in der Lage, 29 Körperpunkte pro Spieler zu erfassen – 50 mal pro Sekunde.

    50 mal pro Sekunde ist nicht sonderlich genau. Da wird wohl keiner der Frames genau zum Zeitpunkt der Ballabgabe passen. Aber gut, man nimmt den nächsten und behauptet dann, dass es 1-2cm Abseits sind.

    "Im Zweifel für den Angreifer" hätte es früher geheißen.

  • Sag mal, du willst doch nur trollen, oder? 500-mal pro Sekunde sendet der Ball die Beschleunigung. Also merkt er, wenn jemand gegen ihn tritt. Das kann man dann mit den Bildern abgleichen. Wie genau hättest du es denn gerne, bis du es akzeptierst, dass es ein (sehr knappes) Abseits war?

    Koan Neuer! (Nach der EM)

  • Das ist schon recht genau, aber nicht auf die Millisekunde.

    50 mal pro Sekunde ist nicht sonderlich genau. Da wird wohl keiner der Frames genau zum Zeitpunkt der Ballabgabe passen. Aber gut, man nimmt den nächsten und behauptet dann, dass es 1-2cm Abseits sind.

    "Im Zweifel für den Angreifer" hätte es früher geheißen.

    Sag mal, du willst doch nur trollen, oder? 500-mal pro Sekunde sendet der Ball die Beschleunigung. Also merkt er, wenn jemand gegen ihn tritt. Das kann man dann mit den Bildern abgleichen. Wie genau hättest du es denn gerne, bis du es akzeptierst, dass es ein (sehr knappes) Abseits war?

    Ich bezweifle schlicht, dass die von den Kameras 50 mal pro Sekunde gelieferten bewegten Bilder eine Zentimetergenauigkeit zulassen, weil dafür zu langsam.

  • Sag mal, du willst doch nur trollen, oder? 500-mal pro Sekunde sendet der Ball die Beschleunigung. Also merkt er, wenn jemand gegen ihn tritt. Das kann man dann mit den Bildern abgleichen. Wie genau hättest du es denn gerne, bis du es akzeptierst, dass es ein (sehr knappes) Abseits war?

    Ich bezweifle schlicht, dass die von den Kameras 50 mal pro Sekunde gelieferten bewegten Bilder eine Zentimetergenauigkeit zulassen, weil dafür zu langsam.

    Deshalb der Beschleunigungsmesser.

    Koan Neuer! (Nach der EM)

  • Deshalb der Beschleunigungsmesser.

    Beim Spieler?

    Im Ball. So wird das beim VAR inzwischen gemacht. Es zählt der Moment des ersten Impulses (also wenn jemand gegen den Ball tritt) und NICHT die auf den Kamerabildern sichtbare Ballabgabe durch den Spieler. Von daher hat sich die Diskussion erledigt.

    Koan Neuer! (Nach der EM)

  • Was war das denn gerade? Fröhliches Beiträge-Verschieben? :kicher:


    Bin mal gespannt, ob Schlotterbeck und Raum auch im Viertelfinale gesetzt sind. Zumindest bei Letzterem gehe ich davon aus. Und Neuer scheint wieder fast der Alte zu sein. Zum Glück auch für Nagelsmann.

    Koan Neuer! (Nach der EM)

  • Was war das denn gerade? Fröhliches Beiträge-Verschieben? :kicher:

    Waren teilweise doch noch Beiträge mit kleinem Bezug zum gestrigen Achtelfinale dabei, hatte ich erst nach dem Verschieben gesehen. Waldgirmes Boardteam.

    "Die großen Trainer haben schließlich alle gesoffen: Weisweiler, Happel, Zebec.
    Und ich gehöre ja auch zu den Großen." (Udo Lattek)

  • Was war das denn gerade? Fröhliches Beiträge-Verschieben? :kicher:

    Waren teilweise doch noch Beiträge mit kleinem Bezug zum gestrigen Achtelfinale dabei, hatte ich erst nach dem Verschieben gesehen. Waldgirmes Boardteam.

    Alles gut. Hätte auch mit dem Verschieben leben können.

    Koan Neuer! (Nach der EM)

  • Dann sind es eben 2 Millisekunden. Man müsste als abseitsverdächtiger Spieler schon mit der Geschwindigkeit eines Usain Bolt unterwegs sein, um dadurch überhaupt auf gerade mal 2 cm Unschärfe zu kommen. Und was die Kamerabilder angeht, der Computer kann diese sehr wohl interpolieren.

  • Beim Spieler?

    Im Ball. So wird das beim VAR inzwischen gemacht. Es zählt der Moment des ersten Impulses (also wenn jemand gegen den Ball tritt) und NICHT die auf den Kamerabildern sichtbare Ballabgabe durch den Spieler. Von daher hat sich die Diskussion erledigt.

    Nach dem Spieler habe ich gefragt, weil ja die Position der beiden für das Abseits relevanten Spieler (Stürmer, Abwehrspieler) im Zeitpunkt der Ballabgabe des 3. Spielers (Passgeber) entscheidend ist.

  • Das ist schon recht genau, aber nicht auf die Millisekunde.

    50 mal pro Sekunde ist nicht sonderlich genau. Da wird wohl keiner der Frames genau zum Zeitpunkt der Ballabgabe passen. Aber gut, man nimmt den nächsten und behauptet dann, dass es 1-2cm Abseits sind.

    "Im Zweifel für den Angreifer" hätte es früher geheißen.

    Dann sind es eben 2 Millisekunden. Man müsste als abseitsverdächtiger Spieler schon mit der Geschwindigkeit eines Usain Bolt unterwegs sein, um dadurch überhaupt auf gerade mal 2 cm Unschärfe zu kommen. Und was die Kamerabilder angeht, der Computer kann diese sehr wohl interpolieren.

    Wenn der Abwehrspieler heraustritt, kommt dessen Geschwindigkeit dazu.

  • Wenn der Abwehrspieler heraustritt, beträgt seine Geschwindigkeit in aller Regel nur einen Bruchteil der von Usain Bolt, also problemlos vernachlässigbar. Und wie gesagt, der Computer kann die Videoframes (alle 20 ms) auf die Balldaten (alle 2 ms) ja noch interpolieren. Man muss kein Freund dieser Technologie sein, ich bin es definitiv nicht, aber die Unschärfe dieser Technologie ist so gering, dass wir nicht über die Bilder streiten müssen. Gestern haben sie eine ganze Fußspitze markiert, das sind irgendwo um die 5 Zentimeter oder mehr. Der Computer aber hat eine Unschäfte weit unterhalb davon.

  • Wenn der Abwehrspieler heraustritt, beträgt seine Geschwindigkeit in aller Regel nur einen Bruchteil der von Usain Bolt, also problemlos vernachlässigbar. Und wie gesagt, der Computer kann die Videoframes (alle 20 ms) auf die Balldaten (alle 2 ms) ja noch interpolieren. Man muss kein Freund dieser Technologie sein, ich bin es definitiv nicht, aber die Unschärfe dieser Technologie ist so gering, dass wir nicht über die Bilder streiten müssen. Gestern haben sie eine ganze Fußspitze markiert, das sind irgendwo um die 5 Zentimeter oder mehr. Der Computer aber hat eine Unschäfte weit unterhalb davon.

    Wenn wir ein ideales Spielfeld mit zentimetergenau gleich langen und geraden Linien haben, dazu ideale Kamerapositionen in Bezug auf das aktuelle Spielgeschehen, wird es am Computer sicherlich nicht scheitern. Da gebe ich Dir Recht.


    Markiert mögen sie die ganze Fußspitze haben, in der ARD war gerade von "Fußnagelbreite" die Rede.

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