Alles anzeigen
Wie versprochen nach dem Hockeykrimi gegen die Eidgenossen.
Zu meiner Bezeichnung "Hopperbuch". So habe ich das danals nicht genannt, das Thema Groundhopping o.ä. auch zu Beginn nie gehört oder daß man dafür irgendwelche Punkte bekommt oder selbst errechnet. Es war einfach die Freude, da und dort gewesen zu sein, ein tolles Spiel/Spiele oder auch nicht gesehen zu haben plus natürlich außergewöhnliche Ereignisse außerhalb des Spieles. "Hopperbuch" hab ich meine Aufzeichnungen erst viel später genannt.
Man traf ja immer wieder Leute, die das akribisch durchzogen. Da war mal Einer, den ich in Tilburg beim Hockey traf, der damlas offiziell in Deutschland den Rekord mit über 500 weltweiten Hockey-Grounds hielt und noch nicht am Ende der Reise war. Fand das faszinierend aber das war nie mein Ziel.
Wie das Ganze bei uns entstand schrob ich ja, so mit 13/14 Jahren. Mit 17 Jahren war ich 4 Wochen lang auf einer Studienreise in der CSSR. Auch da, wo es möglich war, Fußball mitgenommen. In Pilsen, Prag, Pressburg. Nicht die Elitemannschaften sondern untere Klassen. Diese Zeit in der CSSR animierte mich, dorthin eine Tour in Kombi Fußball und Eishockey zu machen. Nach längerer Planung, erteiltem Visum und entsprechendem freigeschaufeltem Urlaub ging es dann mit einem alten Mercedes eines Kumpels zu Viert rüber. Scharfe Grenzkontrollen, die Russen waren überall z.B. in Prag (Prager Frühling). Wir hatten keinen festen Plan, welche Spiele wir sehen werden, kam alles spontan vor Ort. Wir waren kreuz und quer unterwegs und nahmen mit, was ging. Dukla Prag war aber ein Muss. Besonders hängen blieb ein Hockeyspiel in Iglau, Massenschlägerei auf dem Eis und vor dem Stadion. Haben die sich auf die Köppe gekloppt.
Annektode.
Dann waren wir im Mai 1990 im Süden der Noch-DDR wandern, wollten aber rüber nach Tschechien, weil dort einige Spiele im Focus waren. Karlsbad, Eger waren das Ziel. Ausfahrt der DDR meinte die Grenzerin, ob wir ein Visum für die Tschechei hätten. Nö, warum denn? Sie stempelte in unsere Pässe "Ausreise aus der DDR". Drüben fragten die Grenzer, wo unser Visum sei. Wir hatten keines, mußten umdrehen. Bei der Wiedereinreise meinte der Grenzer, wo wir herkommen, er könne uns nicht in die DDR einreisen lassen. Aufenthalt dauerte sehr lange, bis sie uns wieder reinließen, war also nix mit Hopping.
Ungarn war noch mit Eisernem Vorhang. Ich arbeitete in Wien, fand Mitstreiter. Visum, mit dem Rad über die Grenze und radeln über Tata, Györ nach Budapest und mehrere Grounds/Spiele mitgenommen.
Polen
Per Flieger nach Warschau. Auch zu Zeiten vor 1990. Rundreise mit einem geliehenen Transporter, zu Viert. Auch hier spontan Spiele besucht. Land und Leute war aber spannender. Man wurde ehrfürchtig ob des eigenen Wohlstandes.
DDR
Da war ich geschäftlich 1984 in der Region Tambach-Dietharz/Oberhof/Rensteig. Auch da mit einheimischen Kennern Fussballspiele und Handball abgeklappert. So vier Jahre später war ich geschäftlich in Berlin-Ost und konnte beim Eishockey Dynamo Berlin im Wellblechtpalast Hohenschönhausen, und nebenan beim Fußball Dynamo Berlin und in der Alten Försterei die Traktorfahrer begutachten.
Ergänzend
Als ich in Rente ging, machte ich alleine das, was ich schon immer vorhatte. Per Flieger nach Ottawa. Von dort nach Quebec, Toronto, Buffalo, Hamilton, Montreal und die Gegend von Sherbrooke. Per Zug, per Flieger, per Leihwagen. Dabei innerhalb 3 Wochen insgesamt 18 Hockeyspiele gesehen, NHL, AHL und untere Ligen, auch ein Frauen-Eishockeyspiel (Thekenmannschaft -Frauschaft?). Bedingung: Frauen mußten über 40 sein und mindestens zwei Kinder haben. Da waren einige tausend Besucher und es war ein Heidenspaß.
Abschließend: das hat mit Deinen Groundhopper-Richtlinen nicht viel gemein, aber es war selten stressig, vor allem in jungen Jahren. Viel wichtiger, das drumrum erlebte war und ist allererste Sahne und man erinnert sich immer wieder mal gerne daran, wenn die Sprache bei aktuellen Sportereignissen auf Mannschaften, Städte/Orte etc. kommt.
Schöne Sache zu meinem 70. Unsere fünf Kinder schenkten mir und meiner Frau einen einwöchigen Trip nach Nantes. Fuppes incl. schöne Sitzplätze (altersgerecht). Ich hatte immer von Nantes geschwärmt bin aber nie hingekommen. Also in hohem Alter noch einen Ground obendrauf.
Sorry, daß ich nicht viel zum heutigen Groundhopperthema beitragen konnte.
Wünsche Euch Beiden und allen anderen weiterhin schöne Groundhoppertouren, gute Erlebnissen auch außerhalb der Spiele.
Ein tolles Hobby, das aber nie in Stress ausarten sollte.
In diesem Sinne
Auch wenn es im klassischen Sinne kein Groundhopping ist, so ist es durch die Zeit (60er, 70er, 80er) trotzdem mega spannend!