Die Diskussion um Stadtteilvereine finde ich müßig. Schalke ist auch ein Stadtteilverein, wer würde den Club heute noch so bezeichnen?
Ich finde die Diskussion auch ermüdend. Den SV Waldhof, wo der Stadtteil noch deutlich im Namen steckt (noch deutlicher als beim MSV Duisburg) würde man auch nicht als Stadtteilverein sehen, vermute ich (wahrscheinlich wissen viele neutrale Beobachter der Tabellen gar nicht, dass Waldhof ein Stadtteil darstellt). Hinzu kommt, dass viele erfolgreiche Clubs selbst dem Image eines Stadtvereins schon entwachsen sind. Ein Bekannter von mir erwähnte mal in einem Radiointerview, dass er die Stuttgarter Kickers als "echten" Stadtverein der Stadt Stuttgart ansieht, während der VfB gar nicht mehr auf Stuttgart begrenzt ist - Zuschauer, Fanclubs, Medieninteresse, Sponsoren usw. sind da ja längst "globaler", halt eben landesweit aufgestellt. Für eine Nummer 2 in der Bundesligastadt, so die These meines Bekannten damals, sei dieser Umstand vielleicht tatsächlich eine "Geschäftslücke", sich als Identifikationsanker für eine Stadt zu etablieren bzw. auch vom durchschnittlichen Bundesligafan so angenommen zu werden, wobei sowas wohl zu stark vom fußballerischen Umstand abhängt. Also im Falle Stuttgarts wäre der VfB ein (baden-)württembergischer Club, die Kickers ein Stuttgarter Verein. Bayern München und Borussia Dortmund hatten aber auch in seiner Theorie schon sämtliche Maßstäbe gesprengt und waren auch dort schon rein bundesweite Clubs.