Platz 64: Wolfsburg (124.371 Einwohner)
1. VfL Wolfsburg (BL/1)
2. Lupo Martini Wolfsburg (OL/5)
3. SSV Vorsfelde (LL/6)
4. SV Reislingen-Neuhaus (LL/6)
5. 1. FC Wolfsburg (BL/7)
Wolfsburg ist seit 1972 Großstadt, als in der Folge des „Wolfsburg-Gesetzes“ 20 Gemeinden rund um die Stadt eingegliedert wurden, darunter auch Vorsfelde und Fallersleben. Fallersleben ist natürlich älter, bis 1945 hieß Wolfsburg daher auch noch Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben. Zum Glück lebte der Dichter der deutschen Nationalhymne, Hoffmann von Fallersleben, schon früher, sonst hätte er sich auch noch Hoffmann von Wolfsburg nennen müssen.
Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben war natürlich ein nicht unbedingt fußballfreundlicher Name, so hießen die Betriebsfußballer des VW-Werks in der Gauliga in den späten 30ern beispielsweise Wettkampfgemeinschaft Betriebssportgemeinschaft Volkswagenwerk Stadt des KdF-Wagens oder kurz: WKG VW Stadt des KdF-Wagens.
1945 wurde der Volkssport- und Kulturverein Wolfsburg als Vorläufer des VfL gegründet, um der kriegsgebeutelten Jugend in Wolfsburg eine sinnvolle Betätigung zu bieten. Die Fußballer waren mit dem Verein schon kurz darauf überkreuz und spalteten sich als 1.FC Wolfsburg ab, während sich beim VfL eine neue Mannschaft bildete. 1960/61 kamen die beiden Rivalen ein letztes Mal auf Augenhöhe ins Ziel. Punkt- und torgleich in der Amateuroberliga Niedersachsen. 1962/63 gab es die letzten Derbies, dann ging es für den VfL in die zweitklassige neue Regionalliga Nord.
Obwohl Volkswagen den VfL seit 1952 sponsert, war Fußball im VfL lange Zeit nur eine Sportart unter vielen. In den 80ern spielte der VfL vor 500 bis 800 Zuschauern in der AOL Nord. Erst mit dem VW-Manager Peter Pander wurde der Fußball als Werbeträger für VW in den frühen 90ern erkannt. Spätestens mit dem Aufstieg in die Bundesliga 1997 ging der VfL endgültig in dem Konzern auf. 2007 wurde Volkswagen als Ausnahme von der 50+1-Regel alleiniger Eigentümer der Fußball-GmbH.
Nummer Zwei in der Stadt ist mittlerweile die Unione Sportiva Italiana Lupo Martini. Der Sportclub Lupo wurde 1962 von italienischen VW-Mitarbeitern als ältester „Gastarbeiter“-Verein in Deutschland gegründet. 1981 fusionierte Lupo mit dem 1970 gegründeten zweiten italienischen Verein US Martini.
Der SSV Vorsfelde klopft immer mal wieder an die Tür zur Oberliga. Der SV Reislingen-Neuhaus ist in der Region vor allem wegen seines maulwurfsgeplagten Sportplatzes, dem „Bötzel“, berüchtigt. Der VfB Fallersleben, in den 50ern auch mal in der Amateuroberliga, spielt mittlerweile in der Bezirksliga.
Wunsch: Der VfB Fallersleben und der 1. FC Wolfsburg kehren in die Landesliga zurück.