Am Samstag ist der Titelkandidat aus dem Brötzinger Tal zu Gast in Gmünd. Hier die Vorschau aus dem Stadionblatt.
Der heutige Gegner: 1. CfR Pforzheim
Zum heutigen Heimspiel empfängt die Normannia den 1. CfR Pforzheim. „CfR“ steht hierbei für „Club für Rasenspiele“. Der 1. CfR Pforzheim ist im Juli 2010 durch die Fusion der beiden Pforzheimer Traditionsvereine 1. FC Pforzheim und VfR Pforzheim entstanden, wobei der 1. FC Pforzheim im Jahre 1896 und der VfR Pforzheim im Jahre 1912 gegründet wurde. Der 1. FC Pforzheim gehört sogar zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Fußballbunds. Beide Pforzheimer Vereine können auf eine sehr erfolgreiche sportliche Vergangenheit zurückblicken. So wurde der 1. FC Pforzheim im Jahre 1906 süddeutscher Meister und deutscher Vizemeister. Später wurden die Vizemeisterschaften der Gauliga Baden in den Jahren 1936, 1938 und 1939 errungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Sprung in die damals erstklassige Oberliga Süd zwar verpasst, doch man gehörte lange Jahre der II. Division Süd an und qualifizierte sich 1963 für die neu geschaffene Regionalliga Süd, aus der man allerdings 1967 wieder abstieg. 1978 gehörte der 1. FC Pforzheim zu den Gründungsmitgliedern der Oberliga Baden-Württemberg, stieg jedoch bereits nach der ersten Spielzeit ab. Im Jahre 1985 gelang die Rückkehr in die Oberliga. 1989 verpasste der 1. FC Pforzheim die Oberliga-Meisterschaft durch eine Niederlage im Entscheidungsspiel gegen den SSV Reutlingen. Beide Teams waren damals punktgleich und hatten die gleiche Tordifferenz. Zwei Jahre später wurde der 1. FCP Oberliga-Meister, scheiterte aber in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga am TSV 1860 München. Im Jahre 2004 wurde über das Vermögen des 1. FC Pforzheim ein Insolvenzverfahren eröffnet, welches zum Zwangsabstieg in die Verbandsliga Baden führte. In der Saison 2006/07 gelang noch einmal die Rückkehr in die Oberliga, doch ein Jahr später stiegen die Pforzheimer wieder ab und befanden sich zum Zeitpunkt der Fusion in der Verbandsliga. Auch der VfR Pforzheim kann auf einige Erfolge wie die Meisterschaft der Amateurliga Baden im Jahre 1959, den Aufstieg in die Regionalliga Süd im Jahre 1965 und den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg im Jahre 1992 zurückblicken. Dort wurde der VfR 1995 sogar Vizemeister, jedoch wurde der Verein anschließend von finanziellen Problemen eingeholt und es erfolgte der freiwillige Rückzug in die Bezirksliga. Nach der Fusion der beiden Vereine gab es in Pforzheim weitere fünf Jahre lang Verbandsliga-Fußball zu sehen, bevor in der Saison 2014/2015 über die Relegation nach einer 0:1-Auswärtsniederlage und einem 3:0-Heimsieg gegen den SV Göppingen der Aufstieg die Oberliga gelang. Dort konnte man sich schnell etablieren und in den letzten Jahren wurde man sukzessive zu einem Spitzenteam in dieser Spielklasse. Auf Platz 5 in der Saison 2021/2022 folgte im Vorjahr der dritte Platz, wobei 66 Punkte und 80:51 Tore zu Buche standen. Bei einem besseren Start wäre sogar Platz 2 möglich gewesen, doch Sonnenhof Großaspach ließ sich am Ende die Vizemeisterschaft nicht mehr nehmen.
Seit dem Rücktritt von Trainer Volker Grimminger im September 2022 setzt man in Pforzheim auf ein Trainerduo, bestehend aus dem erfahrenen Alexander Freygang, der zuvor schon Co-Trainer unter Grimminger war und dem deutlich jüngeren Sani Murati, der zuvor für die U 19 des CfR verantwortlich war. Der Kader des Vorjahres konnte weitestgehend gehalten werden, so dass die Erwartungen bei den Fans im Brötzinger Tal durchaus groß sind. In spielerischer Hinsicht stellt unser heutiger Gegner wohl das beste Team der Liga und die Pforzheimer, die in der Offensive mit Spielern wie Konstantinos Markopoulos, Stanley Ratifo, Willie Sauerborn, Salvatore Catanzano und Alexander Götz hervorragend besetzt sind, werden zu Recht neben Sonnenhof Großaspach als Titelkandidat gehandelt. Vor allem daheim sind die Pforzheimer eine Macht, doch auch auswärts scheint man nun nach dem Sieg in Denzlingen in die Gänge zu kommen, nachdem es zuvor auf fremden Plätzen nicht wunschgemäß lief und man sich mit der Derby-Niederlage in Mutschelbach sowie den beiden Unentschieden in Oberachern und Backnang nicht unbedingt eingeplante Punktverluste einhandelte. Die Mannschaft aus dem Brötzinger Tal reist heute ohne Zweifel als Favorit nach Gmünd. Respekt ja - Angst nein muss es daher heute bei der Normannia heißen. Und man darf auf jeden Fall auf ein tolles Fußballspiel zweier offensiv eingestellter Teams hoffen.