Unabhängig davon, dass es in Berlin (im Gegensatz zu anderen Städten/Bundesländern) eine Selbstverwaltung der Bezirke gibt, finde ich, dass es kein Armutszeugnis für Berlin ist, wenn der Investor des Fußballprojektes Viktoria nur in Beine und nicht in Steine investiert. Das Problem bei einem Aufsteig in Liga 3 existiert ja nicht erst seit gestern.
Warum sollte z.B. das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf einen hohen Betrag in das denkmalgeschützte Mommsenstadion investieren, damit ein bezirksfremdes Investorenprojekt dort (dann sicher dauerhaft) eine Spielstätte für Profifußball erhält? Und die bisherigen Nutzer (also u.a. TB Berlin) würden ganz sicher nicht profitieren, wenn sie in ihrem Heimstadion nur noch die Nummer 2 oder 3 sind. Anderen Vereinen einfach so Stadien zuzuweisen mag anderswo möglich sein, aber nicht in Berlin (siehe erwähnte bezirkliche Selbstverwaltung). Zudem sind freie Stadionkapazitäten ohnehin nicht vorhanden (sieht man vom Olympiastadion ab).
Im Amateurstadion von Hertha gibt es übrigens auch bereits mehrere Nutzer. Das Stadion Lichterfelde steht (ebenso wie das Poststadion) ebenfalls unter Denkmalschutz. Beim Sportforum Hohenschönhausen besteht erheblicher Sanierungsbedarf, für die RL hat das Stadion allerdings vor Kurzem mobiles Flutlicht bekommen.