Ich ärgere mich grad über...

  • Da weiß ich nicht, was ich schlimmer finde: Trinkgeld für 0 Serivce, dass Straßenmusikanten ein EC Karten Lesegerät haben oder die dadurch immer verbreiterte Digitalisierung (Abschaffung von Bargeld).... :facepalm:

  • Ich war vor Jahren mal mit einem Kollegen aus Finnland essen.

    Üblicherweise zahlt jeder selbst so lange es kein Geschäftsessen ist.

    Nunja...wir hatten jeder 3 Bier und ein Schnitzel für irgendwie 27,80 oder so.

    Klar ist, dass man dann auf 30 aufrundet wenn alles okay war.


    Der Finne will zuerst zahlen und gibt der Kellnerin wortlos 30 Euro. Sie schaut Ihn an...wartet...schaut mich an..."schulterzuckend" kramt gefühlt 2 Minuten im Geldbeutel und gibt ihm dann 2,20 zurück.

    Ich dann...30...passt.


    Ich hab ihn dann im Auto angesprochen, warum er keinen Tipp gegeben hatte.

    Er wusste nicht, dass das in Deutschland so gelebt wird.

    In Finnland ist sowas absolut unüblich. Da bekommt man selbst 10 cent im Restaurant zurück weil der komplette Service mit dem Lohn abgedeckt wäre.


    Ja klar, ich hab ihn dann aufgeklärt, dass es in Deutschland genauso ist, trotzdem aber ein Trinkgeld erwartet wird.

    In den kommenden Tagen war er dann spendabler ;)

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  • In einer Berliner Kneipe hing mal ein Cartoon an der Wand. Da kramte die Kellnerin auf zehn Bildern immer wilder im Geldbeutel "Raschel...Raschel, Klimper...Klimper ", bis der Gast entnervt "Stimmt so" sagt :kicher:

    Ist das noch Fußball?

  • Das Kontrastprogramm sind die Amerikaner. Wenn man mit denen Geschäftsessen hat und lässt sie zahlen, hauen die einen Tipp von 15% oder 20% drauf, weil es in den USA so üblich ist. Dort bekommen Bedienungen oft gar kein Gehalt und das Trinkgeld ist keine Anerkennung einer Leistung sondern Bezahlung.

    Ich finde es dann aber auch peinlich, wenn man dann Rechnungen von 34,50 auf 35€ aufrunden lässt, wobei mir selbst 10% schon oft sehr viel vor kommt.

  • Ich finde es dann aber auch peinlich, wenn man dann Rechnungen von 34,50 auf 35€ aufrunden lässt, wobei mir selbst 10% schon oft sehr viel vor kommt.

    Sprich mal heute mit Restaurantbetreibern. Dann erfährst Du viel über Deine Mitmenschen. Da gibt es wohl Gäste, die kommen mit den heute üblichen "Friss zu zweit, zahl aber nur für einen" Heften. Bestellen dann idealerweise noch zwei exakt preisgleiche Gerichte, um da ja nicht versehentlich ein paar Euro weniger abzuschrappen als maximal möglich ist. Dazu bestellen sie auch trotz stundenlangem Sitzen im überfüllten Lokal den ganzen Abend exakt nur 2 Getränke, und die auch nur widerwillig, weil sonst der Coupon nicht gilt. Lassen sich auf die 19,70 Euro Rechnung beim Bezahlen mit einem Zwanziger dann die 30 Cent rausgeben. Um sich zum Schluss noch darüber zu beschweren, warum andere Gäste einen "Schlürschluck" aufs Haus angeboten bekämen, sie aber nicht. Stories dieser Art habe ich schon mehr als einmal von Gastronomen gehört.

    3 Mal editiert, zuletzt von lohmann26 ()

  • In welchen Restaurants verkehrst du? Was sind diese "üblichen" Hefte " Friss xxx"?

    Kenne ich alles so nicht. Klar gibts irgendwelche Typen, die knausrig sind und da noch negative Bewertungen bei google oder " Friss da" etc. raushauen. Umgekehrt habe ich schon Restaurants erlebt, wo Service und Qualität unter aller Sau waren. Denen habe dann allerdings die entsprechenden Bewertungen verpasst. Aber in der Regel verkehre ich in heimatlichen Stammlokalen, wo man mich kennt und man gemütlich und stressfrei essen kann und wo ich auch entsprechend angemessen Trinkgeld gebe. Und wenn ich unterwegs bin und/oder in fast heimatlichen Gefilden ( Pfälzerwald, Nordelsass, Fürth, Achental, Allensbach, Thusis), bin ich auch entspannt und genieße. Eine Frage der Einstellung von beiden Seiten.

    So richtig daneben gelangt habe ich fast nie.

    Man muss sich zu benehmen wissen. Und wenn die Wirtschaft doch echt sch... ist, darf man das auch sagen.

  • Gastro-Gutscheinhefte kursieren eigentlich in allen größeren Städten oder Ballungsräumen. Gibt es auch für Wellnessbetriebe. Ich kenne sie aus NRW und dem Ruhrgebiet. Halt ein Mittel der Kundenakquise. Ziehen aber eben auch oben beschriebene Geizhälse an.

    Ist das noch Fußball?

  • Jau, seit Jahren bekannt. Meine Eltern nutzen das sogar ganz gerne. Zum einen um Geld zu sparen, wenn sie mal ausgehen - und zum anderen um sich selbst zu motivieren auch mal was zu unternehmen statt immer nur Tatort.


    Nach 1-2x ausgehen hat man die Kosten für das Heft wieder raus.


    zwei-eins-gutschein

  • Das Kontrastprogramm sind die Amerikaner. Wenn man mit denen Geschäftsessen hat und lässt sie zahlen, hauen die einen Tipp von 15% oder 20% drauf, weil es in den USA so üblich ist. Dort bekommen Bedienungen oft gar kein Gehalt und das Trinkgeld ist keine Anerkennung einer Leistung sondern Bezahlung.

    Ich finde es dann aber auch peinlich, wenn man dann Rechnungen von 34,50 auf 35€ aufrunden lässt, wobei mir selbst 10% schon oft sehr viel vor kommt.

    Da hatte ich vor ein paar Jahren auch so ein Erlebnis unsere Verwandten aus den Staaten waren zu Besuch und wie so üblich geht die Familie dann zusammen Essen nun gut normales Ausflug Restaurant in der nähe von HN mit schöner Aussicht glaub die Rechnung war knapp 200€ die Verwandten aus den Staaten bestanden darauf zahlen zu wollen nun gut 250 € gegeben da hat die Bedienung erstmal verdutzt geschaut und Ihren Chef gefragt ob sie solch ein Trinkgeld annehmen darf der Chef meinte wenn die Gäste es so möchten........ 25% Tip - Glaub da drüben ist das echt normal ein hohes Trinkgeld zu geben

  • Gastro-Gutscheinhefte kursieren eigentlich in allen größeren Städten oder Ballungsräumen. Gibt es auch für Wellnessbetriebe. Ich kenne sie aus NRW und dem Ruhrgebiet. Halt ein Mittel der Kundenakquise. Ziehen aber eben auch oben beschriebene Geizhälse an.

    Du kennst sie aus NRW und dem Ruhrgebiet, soso? In welchem Bundesland liegt denn dieses Ruhrgebiet? :denken:  :ablachen:

  • Gastro-Gutscheinhefte kursieren eigentlich in allen größeren Städten oder Ballungsräumen. Gibt es auch für Wellnessbetriebe. Ich kenne sie aus NRW und dem Ruhrgebiet. Halt ein Mittel der Kundenakquise. Ziehen aber eben auch oben beschriebene Geizhälse an.

    Bei uns hier gibt es so was auch. Ist sogar beim VfR Aalen gültig.


    Ostalbkreis & Umgebung 2023 - Gutscheinbuch.de

    Fußball ist kein Wunschkonzert. Kein Fußball ist es aber noch viel weniger.

  • In den USA ist es teilweise üblich, dass Bedienungen kein Gehalt / Lohn bekommen??? :glotz1: Also gehen die nur arbeiten fürs Trinkgeld? Mir war ja klar, dass da drübern einiges ganz anders läuft als bei uns, aber sowas? Heftig...

  • In den USA ist es teilweise üblich, dass Bedienungen kein Gehalt / Lohn bekommen??? :glotz1: Also gehen die nur arbeiten fürs Trinkgeld? Mir war ja klar, dass da drübern einiges ganz anders läuft als bei uns, aber sowas? Heftig...

    Ich war in Minneapolis und mein US Kollege meinte, die verdienen hier 2 bis 3 Dollar die Stunde. Daher ist das Trinkgeld so wichtig.

    Anders als in Deutschland ist auch, dass Du nach dem Essen schnellstmöglich den Tisch verlassen sollst.

    Wenn Du noch ein Bier möchtest, dann bitte an der Bar. Die sind angehalten, die Tische so oft wie möglich neu zu vergeben.

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  • Kommt nicht noch hinzu, dass die viel höhere Unterhaltskosten in den USA haben?


    In Deutschland war es aber auch vor einiger Zeit teilweise noch üblich, dass die Kellner, falls Gäste die Zeche geprellt haben, dies aus ihrer eigenen Tasche zahlen mussten. Das fand ich auch heftig und war mir gar nicht bekannt.

  • Es gibt leider auch immer noch Betriebe in Deutschland, da sackt der Arbeitgeber das Tringeld ein.

    So erlebt bei Sohnemann, der sein Trinkgeld abzugeben hatte. Zum Glück handelte es sich um einen Ferienjob in einer Eisdiele.

    Ich gebe immer Trinkgeld. Auch an einer Selbstbedienungstheke wird das dortige Personal bestimmt nicht über Mindestlohnniveau verdienen. Von daher ist auch die erwähnte 5% Trinkgeldpauschale für mich in Ordnung. Sofern diese auch bei den Angestellten ankommt.

  • Solche Probleme habe ich in meinen Stammlokalen in Gmünd und Umgebung Gott sei dank nicht. Und meistens gibts auch ein Trinkgeld von mir.

    Fußball ist kein Wunschkonzert. Kein Fußball ist es aber noch viel weniger.

  • Ich habe mal recherchiert. Es gibts tatsächlich so einen "Schlemmerblock" für unsere Region. Enthält aber fast keine Restaurants hier in der Stadt und insgesamt nicht viele in der Region ( wobei das Heft schon einen weiten Umkreis umfasst). Interessanterweise sind da viele Bäckereikettencafes drin und ähnliche Dinger. Ich käme ehrlich gesagt auch nicht auf die Idee, mir so ein Ding zu kaufen um damit in eine Pizzeria in einem 45km entfernten Ort zu gehen.

    Natürlich gibts aber Gutscheine und Rabatthefte von einzeln Lokalen.

  • Hier in unserer Gegend ist der "Schlemmerblock" sehr bekannt. Früher muss ich sagen, habe ich den gerne genutzt, um mein Budget zu entspannen. Während Corona habe ich mir das abgewöhnt, weil ich das Gefühl hatte, einer leidenden Gastronomie auch noch Einkommen weg zu nehmen. Besonders in "Lieblingsrestaurants" hatte ich mich dann eher geschämt, den Coupon zu nehmen und hatte ihn verfallen lassen. Aber nach Corona haben Restaurants schon ordentlich die PReise erhöht, gerade Getränke kosten meines Erachtens schon happig viel. Ein Cocktail für die Gattin mal schlappe 8 €. Mein Bier geht auf die 5 € zu. Schnitzelpreise sind auch mal 30% hoch gegangen. Also Essen gehen ist mittlerweile nicht mehr sop billig. Da hat man eher die Alternative seltener und dann üppig zu gehen oder häufiger und dann etwas zu sparen. Ich finde es dann auch legitim etwas auf das eigene Einkommen zu schielen und Angebote zu nutzen. Mir hat mal ein Wirt genau auf mein Verschämtes "mit dem Block ist mir das Essen gehen eher peinlich" gesagt, wenn wir es nicht wollten, würden wir es nicht machen. Kurzum. Ich habe mir zum Kennenlernen von neuen Restaurants dieses Jahr in einer Nachbarstadt einen Schlemmerblock gekauft und nutze ihn auch. Dann sind wir aber in der Regel zu dritt (und bekommen 1 Essen umsonst), trinken auch ein Extragetränk und ich bin beim Trinkgeld eher großzügig.

  • ... ist auch die erwähnte 5% Trinkgeldpauschale für mich in Ordnung.

    OK, aber nur als opt-in, nicht als opt-out wie im oben beschriebenen Fall.

    Ich scheine nicht der einzige gewesen zu sein, dem das sauer aufgestoßen ist. Der Anbieter koffeinhaltiger Heißgetränke hat sein Kassensystem umgestrickt.


    Jetzt findet sich da nicht mehr automatisch 5% Trinkgeld eingerechnet, die man wegdrücken muss. Sondern heute Morgen stand da der Preis wieder ohne Trinkgeld, und darunter waren vier fettgedruckte Buttons beschriftet mit 5%, 10%, 15% und 20%. Und darunter wiederum ein Button ohne Fettdruck „kein Trinkgeld“.


    Besser als vorher, aber imho immer noch ziemlich dreist, jetzt gar bis zu 20% Trinkgeld für im Zweifel ein SB-Getränk to go nahezulegen, während der 0% Button auch optisch minderwertig daherkommt. Und andererseits wegen des jetzt bestehenden generellen Zwangs, eine der fünf Optionen aktiv auswählen zu müssen, bevor das Gerät überhaupt auf die Karte reagiert. Gar nix drücken und einfach nur die Karte ans Gerät halten quasi als Defaultoption „kein Trinkgeld“, funktioniert nämlich nicht.


    Naja, jeder Gastronom muss in diesen harten Zeiten selbst für sich entscheiden, wie man Stammkunden halten oder vergraulen will.

    4 Mal editiert, zuletzt von lohmann26 ()