Noch nicht einmal mehr 2 Wochen und die wohl attraktivste Liga im deutschen Profifußball startet in eine neue Saison (20.07). Passend dazu der alljährliche Blick in die Glaskugel:
Nach der letztsaisonalen, sehr ausgeglichenen 3. Liga, dürfte es in der kommenden Spielzeit, zumindest im Aufstiegskampf, weniger spannend zugehen. Wenn sich die Teams in Aachen (19 Abgänge) und Karlsruhe (25 Abgänge) sportlich gefunden haben, zählen beide Vereine sicherlich zu den Topfavoriten und so hat z.B. der KSC als Saisonziel auch den direkten Wiederaufstieg ausgegeben. Aus dem "Altbestand" der 3. Liga dürften sich dazu noch Heidenheim gesellen, die von einer punktuell verstärkten, eingespielten Mannschaft profitieren und die von Pepe Wollitz neu zusammengestellte Mannschaft aus Osnabrück. Der Absteiger aus Rostock wird sich wohl, zusammen mit den üblichen Verdächtigen von Erfurt bis Offenbach, im mehr oder weniger trostlosen Mittelfeld wiederfinden. Spannender als im Auf- dürfte es im Abstiegskampf zugehen. In Unterhaching startet aus finanziellen Gründen mal wieder ein Neuaufbau. Der Vorstadtverein hat nicht nur den Abgang von 16 Spielern zu verkraften, sondern verlor mit Heiko Herrlich zusätzlich auch noch seinen Trainer, der nach eigener Aussage keine Lust mehr auf weiteres "Gewurstle" hatte. Mit sehr wenig Geld und hauptsächlich jungen, regionalen Spielern noch einmal den Klassenerhalt zu schaffen, dürfte sehr schwierig werden und Fußballwunder, wie z.B. letzte Saison in Regensburg, sind dann doch eher Ausnahme denn Regel. Neben Unterhaching dürfte auch die Zweite vom BVB, nach dem Abgang einiger Leistungsträger in höhere Ligen, arg zu kämpfen haben. Um den 3. Abstiegsplatz wird sich wohl wieder eine Vielzahl von Vereinen "streiten", hierzu zählt sicherlich auch der Aufsteiger aus Halle an der Saale. Beim zweiten, diesmal hauptstädtischen, Vorstadtverein aus Potsdam Babelsberg hat man diese Saison zwar mehr Geld zur Verfügung, aber nach dem Rauswurf des beliebten Trainers und einiger Querelen bezüglich des dortigen, umstrittenen Geschäftsführers auch bereits erhebliche Unruhe im Verein. Ob die Zielsetzung, mit einer neu zusammengestellten Mannschaft attraktiven Fußball zu spielen und dadurch vermehrtes Zuschauer- und Sponsoreninteresse zu wecken, aufgeht, darf, nicht nur sportlich, mehr als bezweifelt werden. Bei der Wehener Fremdortretorte aus Wiesbaden hat man sich, nach der abgelaufenden, desaströsen Saison (seinerzeit in der jährlichen Trainerumfrage von allen Trainern als Aufstiegsfavorit gehandelt), mittlerweile von etlichen namhaften Spielern getrennt und wenn man der Presse glauben schenken darf, erwacht mit dem SV Wiesbaden (derzeit 6. Liga) auch so langsam die dort eigentlich ansässige Vereinskonkurrenz sportlich und finanziell wieder. Wäre schön, wenn der SVWW dem SVW ligatechnisch entgegen käme...
Aufstieg:
TSV Alemannia Aachen
1. FC Heidenheim
Relegation: Karlsruher SC
Abstieg:
SV Babelsberg 03
BVB 09 Dortmund II
SpVgg Unterhaching
Überraschungsteam der Saison:
SV Stuttgarter Kickers