Ich freu mich grad darüber....

  • Die sind halt eingefleischte Turnanhänger :kicher:


    Aber ich habe tatsächlich auf einer ausländischen Facebookseite den haarsträubenden Beitrag gesehen, wo Hoffenheim zu den ältesten Fußballclubs der Bundesliga aufgezählt wurde. Nuff said, wie man auf der Insel neben Irland so schön sagt....

    „Meine Herren! Wie ich soeben höre, hat der Zug zwölf Minuten Verspätung!
    Zwölf kostbare Minuten! Ich bin sehr gespannt, was Sie nun mit diesem Geschenk anfangen!“

  • Bei einer FB Seite waren heute auch die ältesten deutschen Vereine aufgelistet, wo tatsächlich Onkel Didis Projekt hervorgehoben wurde.... Aber die sind ja nicht die Einzigen, welche versuchen künstliche "Tradition" zu erzeugen mit der Jahreszahl im Vereinsnamen...

  • Per se ist es ja erstmal nicht völlig falsch, wenn es sich um eine Fußballabteilung innerhalb eines - Beispiel TSV Leinzell - 1900 gegründeten Vereins handelt. Der Verein heißt dann nun mal so. Nur sollten die Hardcore- und Softcore-Fans dann auch ihr Traditionsgeheule auf das tatsächliche Alter ihrer Fußballer berücksichtigen. Man sollte meinen, die kennen sich in der Geschichte ihres Leib- und Magenvereins halbwegs aus.

    „Meine Herren! Wie ich soeben höre, hat der Zug zwölf Minuten Verspätung!
    Zwölf kostbare Minuten! Ich bin sehr gespannt, was Sie nun mit diesem Geschenk anfangen!“

  • Per se ist es ja erstmal nicht völlig falsch, wenn es sich um eine Fußballabteilung innerhalb eines - Beispiel TSV Leinzell - 1900 gegründeten Vereins handelt. Der Verein heißt dann nun mal so. Nur sollten die Hardcore- und Softcore-Fans dann auch ihr Traditionsgeheule auf das tatsächliche Alter ihrer Fußballer berücksichtigen. Man sollte meinen, die kennen sich in der Geschichte ihres Leib- und Magenvereins halbwegs aus.

    :positiv2:

  • So ist es. Bochum darf stolz sein auf seine lange Geschichte, denn damit gehören sie zu den ältesten Vereinen in Deutschland, wenn man den Vorgänger mitrechnet.

    In Hoffenheim wurde vermutlich ab 1899 frisch, fromm, fröhlich, frei der Körper

    "geleibesgeübt", um fit zu sein für Großherzog, Kaiser und Vaterland.

    Nur muss man auch bedenken, ab wann diese "englische Fußlümmelei" betrieben wurde. Und es gab ja auch zwischendrin die Trennung von Turnern und

    "Sportlern", weswegen es z.B. auch mal einen eigenständigen SV München gab.

    Oder die SpVgg Fürth musste wegen der strengen Auflagen der Obrigkeit auch erst 1903 formal unter das Dach des TV 1860 schlüpfen, bevor man 1906 als "ehrbar" genug galt, komplett selbstständig als e.V. eingetragen zu werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Manfred ()

  • Nunja.

    Einerseits gilt: "Entscheidend is auffn Platz" und das hier und heute. Bei Sauwetter bin ich im Ronhof auch froh auf dem überdachten Stehplatz zu sein und nicht wie früher schutzlos langsam im Matsch zu versinken.

    Andererseits bin ich als generell geschichtsinteressierter Mensch und Fußball-Enthusiast der "alten Schule" schon interessiert "wo bin ich" und fühle in gewissen Stadien und/oder bei bestimmten Vereinen schon eine gewisse Ehrfurcht, wenn da schon vor über 100 Jahren gespielt wurde oder mein Kleeblatt schon anno dunnemals dort schon zu einen Liga- oder Endrundenspiel auflief. Auch wenn ich kein Groundhopper bin, suche ich - ich komme privat und beruflich viel in Deutschland rum - schon mal den einen oder anderen historischen Platz auf.

    Achja: Zu Hoffenheim und RB habe ich die Einstellung: ihr seid dabei (weil sportlich qualifiziert), aber ihr werdet nie wirklich dazu gehören.

  • Das mit dem "nie dazu gehören" halte ich für zu generalistisch.

    Ob man es gut heisst oder nicht: für viele Kinder und Jugendliche (und die sind bekanntlich die Zukunft) ist bereits Hoffenheim ein "normaler" Bundesligist und eben nicht Kaiserslautern, Essen oder Nürnberg; vergleichbar so wie für die Jugendlichen der 90er bspw. Wattenscheid oder Karlsruhe "normale" Bundesligisten waren. Zeiten ändern sich halt. Medienpräsenz macht bekannt, Man ist gewohnt RB in der Bundesliga spielen zu sehen. Bekanntheit schafft Gewohnheit, Gewohnheit schafft Akzeptanz der Masse auf lange Sicht - ganz ohne Zutun.

    Und da lange Akzeptanz der Masse irgendwann in Tradition mündet wird man in ein paar Jahrzehnten, lass es 60 Jahre oder auch 100 Jahre sein, RB als traditionellen Erstligisten (Wahrscheinlich dann in der Weltliga :cool: ) titulieren.

  • Als Verfasser der Vereinshistorie der Großstädte hier im Forum wäre es schon seltsam, wenn ich auf die geschichtliche Differenzierung von Vereinsgründung und Gründung der Fußballabteilung keinen Wert legen würde. Selbst die Frage, wie manche dieser Gründungszahlen zustande gekommen sind, ist ja manchmal schon skurril. da auch zu Urgroßvaters Zeiten da schon aus Prestigegründen mächtig getrickst wurde.

    Ist das noch Fußball?

  • Alles gut, hat VfR Wormatia 1908 super dargestellt. Natürlich gehe ich auch gerne mal in ein Museum und schaue mir alte Dinge an und gehe auch gerne in alte Kirchen oder auch in alte Stadien. Aber warum sollen Regionen ohne Fußball Vergangenheit in Zukunft auch keinen Fußball spielen? Jede Region und Tradition ist durch handelnde Personen entstanden und wenn die nicht mehr da sind kann sie auch wieder einschlafen. Deshalb meine ich das das hier und jetzt wichtiger ist als was die Großeltern mal geleistet haben. Bestes Beispiel sind für mich auch die Stadien der 70er Jahre für die 74er WM. Keine Stimmung und Atmosphäre, deshalb sind sie auch alle nicht mehr da oder wie das Olympiastadion von München nur noch .... Aber nichts für ungut, jedem das seine. :)

  • Mein Gott, ist doch egal was vor X Jahren war, es zählt nur das hier und jetzt, alles andere kannste vergessen, interessiert eh niemanden. :lol:

    Och Moley, musst du jetzt wieder Öl ins Feuer gießen?

    Der werte Maulwurf versteht seit Jahren nicht was wir seit Jahren meinen, da er nicht kennt, was wir kennen.


    Teil eines Fanblocks zu sein, der förmlich explodiert, wenn beim Jubel über das entscheidende Tor zum Sieg, zum Aufstieg, zum Pokalerfolg man sich selbst mit hunderten anderen plötzlich zehn Stufen weiter unten wiederfindet, und sich mit eigentlich wildfremden aber gleichgesinnten Leuten in den Armen liegt, während man nach Schweiß, Bier und Endorphinen riecht. Wenn man bundesweit oder gar europäisch fährt, Mittwochabends in Südfrankreich, Tschechien, Schweden, Finnland oder sonstwo unterwegs ist, und vielleicht "nur" in Unterhaching oder Großaspach gastiert.


    Oder wenn man beim Pokalfinale in Berlin mit 20.000 Leuten trotz 0:5-Rückstand für solch unfassbar geile Stimmung sorgt, dass man ein Jahr später in einem schmierigen Pub in London von den englischen Fußballfans für diesen Auftritt sehr geehrt wird, nachdem man seinen Club genannt hat.


    Er weiß nicht welche Wucht die Fans von Kickers Offenbach oder Alemannia Aachen selbst in Liga 4 erzeugen können, wenn es nur mal halbwegs gut läuft. Welche Atmosphäre man an diesen Orten atmen kann, welch Geschichte einen beeindruckt die man dort aufsaugt, auch in Fürth, oder in Karlsruhe oder im Grünwalder auf Giesings Höhen. Tradition, Geschichte, Herzblut!


    Die meisten Regionen hierzulande haben eine Fußball-Tradition. Wer würde Leipzig Tradition absprechen? Niemand! Aber definitiv nicht mit dem derzeitigen Konstrukt RB.


    Das Kraichgau mit Hoffenheim grenzt an die Metropolregion Rhein-Neckar. Auch wenn Mannheim sich selbst als Eishockeystadt bezeichnet. Wer würde Mannheim die Fußball-Traditon absprechen, mit dem ehemaligen deutschen Meister VfR und dem ehemaligen Bundesligisten SV Waldhof? Niemand!


    Mein junger Speldorf/Duisburger Kumpel linkinkev sagte mir mal, dass er die Bundesliga ohne den VfL Wolfsburg gar nicht kennt. Die sind seit 1996 in der 1. Liga, wurden Meister und Pokalsieger. Ist dieses VW Wolfsburg auch nur annähernd mit der benachbarten Braunschweiger Eintracht vergleichbar, die in all der Wolfsburger Erstligazeit nur eine Saison erstklassig war? Absolut nicht.



    Natürlich zählt das hier und jetzt, aber ohne all die schönen Erinnerungen, die wahrscheinlich nie wiederkommen, wäre das hier und jetzt deutlich trister.

  • Bestes Beispiel sind für mich auch die Stadien der 70er Jahre für die 74er WM. Keine Stimmung und Atmosphäre, deshalb sind sie auch alle nicht mehr da :)

    ach, wegen der fehlenden Stimmung wurden sie abgerissen....

    Ist das noch Fußball?

  • Ich freue mich,die "gute,alte Zeit" in den 70er/80er Jahren miterlebt zu haben. :ja2:

    Dat olle Wedaustadion war Baujahr 1926-neu zu Bundesliga-Beginn lediglich die Haupt-Tribüne.

    Stimmung inne Bude war zu der Zeit auch-aber etwas anders.

    Besonders die frühen 70er Jahre war die Zeit der Dreiklang bzw. Vierklang-Fanfaren,ich glaube,so ziemlich jeder zweite hatte so´ne Tröte und bei im Schnitt 10.000 Zuschauern in Duisburg kannse Dir vorstellen,wat die für ´nen Sound veranstaltet haben

    Ja,dat hat mir gefallen-dat war herrlicher Krach.

    Die 70er Jahre war auch die Zeit,da konntest Du die Stadien an ihrer unterschiedlichen Bauart erkennen-in Duisburg gab´s diese knorrigen Bäume,wie sie auch heute noch bei Wormatia Worms zu finden sind-dat war bei Spielen,die mehr Zuschauer zogen,die "Zusatz-Tribünen"

    In Braunschweig standen auf einer Seite hohe Pappeln,in Hannover hatte man einen markanten Sprecherturm und eine Tribüne mit einem welligen Dachbau-heute schaut fast alles gleich aus-mehr oder weniger austauschbar.

    Und wat et auch gab:

    Heimstärke

    Und das fast durchgehend von Platz 1 bis Platz 18-natürlich mit Ausnahmen.

    RWO stieg in den frühen 70ern trotz 9 Heimsiege ab-auch der MSV kam in der Abstiegs-Saison auf 8 Heimsiege.

    Da gab´s die Elfer-Wette,die hat mein Vater regelmäßig getippt.

    Er drei Reihen-ich eine Reihe

    Als Vorlage diente die "Glücks-Zeitung",die gibbet heute noch in den Lotto-Toto-Annahmestellen-zumindest in NRW.

    Die "2" für ´nen Auswärtssieg haste selten angekreuzt-eigentlich nur,wenn Mönchengladbach oder die Bayern auswärts spielten.

    Es sei denn,die Bayern gastierten beim MSV,da gab´s in den frühen 70ern für die nix zu holen :ja1:

    ich kannte wen
    der litt akut
    an Fußballwahn
    und Fußballwut
    (Joachim Ringelnatz)

  • ....weil einige Leute jetzt über Bayer 04 Leverkusen abkotzen und durchdrehen, weil sie im Halbfinale des DFB Pokals stehen und mal wieder die Chance haben, Deutscher Meister zu werden. Dürfte ja bekannt sein, dass es zwischen mir, der Stadt und dem Verein inzwischen eine Art "Hassliebe" ist, aber wenn tatsächlich alle 3 Pokale (Meisterschaft, DFB Pokal, Europapokal) gewonnen würden, würde ich mich schon ein wenig drüber freuen. Schon allein deswegen, weil viele dann wie eingangs erwähnt so richtig abkotzen.... Und wenn zeitgleich auch noch der Bock aus der 1.Liga absteigt, wäre die Saison perfekt... :kicher: Aber machen wir uns nichts vor, es wird wieder Trippelvize werden. Alles andere wäre eine Sensation.... :pardon:


    Und ich bin auch froh zumindest die 80erund 90er Jahre als Fan erlebt haben zu dürfen. Was war das geil auf dem Bökelberg nassgeregnet zu werden, oder "meilenweit" in Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe usw. in der unüberdachten Kurve zu stehen bei Wind- und Wetter bei den Auswärtsspielen. Da hat man sich auf die Stadien in z.B. Bochum, Kaiserslautern und Dortmund gefreut, weil man da unter einem Dach gestanden hat. Klar waren die alten Stadien nicht gerade toll durch die Laufbahn, aber sie hatten Charme und Charakter, was man von den 0815 Stadien heute nicht mehr behaupten kann. Sieht doch fast alles gleich aus. Dazu werden die Stadien auch oft irgendwie in die Pampa gestellt wie z.B. in Mainz, wo man dann auch noch vom einfach nicht aufhören wollenden Dauerlabernden Stadionsprecher belöffelt wird, die toll der Verein ist und wie super die Mainzer Fans doch sind... Ich fand auch das alte Stadion in Leverkusen mal richig geil, auch wenn es Ende der 80er so umgebaut werden sollte, wie das Bochumer Ruhrstadion damals. Doch auch nach dem Umbau war es etwas besonderes. Doch nach dem letzten Umbau Ende der 00er Jahre? Katastrophe! Von außen wirkt es wie ein 60.000er Stadion, aber dann innen der 8-15 Reihen Oberrang... Gruselig. Dazu diese Dachkonstruktion... Einzig weil es noch eines der wenigen Stadien ist, das mitten in der Stadt liegt, macht es zu etwas halbwegs Besonderen finde ich.

    Ich finde auch das umgabeute Wedaustadion ehrlich gesagt sehr geil oder auch das Stadion in Wolfsburg. Aber sowas wie in Hopfenheim, Augsburg oder Mönchengladbach? Nope.


    Auch wenn ich damals so Vereine wie Waldhof Mannheim, FC Homburg oder SG Wattenscheid 09 ätzend fand, heute wäre man froh, wenn die wieder höher spielen würden. Naja bei Wattenscheid ich nicht, weil die find ich immer noch scheixxe... :lachen:


    Rattenball und Hoffenheim können noch 100 Jahre in der 1.Liga spielen, aber dazugehören werden die niemals.


    Eine 1.Bundesliga ohne Wolfsburg wäre zwar schön, aber leider unrealistisch. Und hey, wie eingangs erwähnt, Hassliebe Lev: Ich hätte auch nichts gegen einen Abstieg (gehabt)....

  • In dem Zusammenhang wäre doch auch mal eine Auflistung der Heimspielstätten nach Alter interessant. Egal ob da jetzt ein moderner Glaspalast steht oder immer noch die Bruchbude von 1972. Egal ob das Ding immer noch Waldstadion heißt oder ElitePartner-Arena. Alles egal, solange es halt sinnvoll begründbar immer noch das gleiche Areal ist wie zu Uropas Zeiten ist. Hier am Orte kickt man beispielsweise seit nunmehr 98 Jahren ununterbrochen auf Bauer Lohmanns Kuhweide, im Volksmund für immer und ewig die „Bielefelder Alm“

  • Die Stuttgarter Kickers reklamieren für sich, in der ältesten Heimspielstätte Deutschlands zu spielen. Deren Heimat seit 1905, wiewohl die 1. Mannschaft in ihren Bundesliga-Jahren durchweg und einigen Spielzeiten der Oberliga Süd mehrere Spiele im Neckarstadion und damit im "Feindesland" spielte. 2014/15 sogar in Reutlingen.


    Normannia Gmünd seit Januar 1919 dauerhaft im heutigen Areal (vor dem 1. Weltkrieg aber auch schon, wobei sie da noch wanderten). Und die Sportfreunde Lorch werden 2026 "100 Jahre Goldwasen" feiern können. Aber in einer ländlich geprägten Kleinstadt sind dauerhafte Plätze eher zu erwarten wie bei Vereinen aus Großstädten (Stuttgarter SC: auf seinem 4. Platz, SG Untertürkheim auf seinem 3. Platz).

    „Meine Herren! Wie ich soeben höre, hat der Zug zwölf Minuten Verspätung!
    Zwölf kostbare Minuten! Ich bin sehr gespannt, was Sie nun mit diesem Geschenk anfangen!“