"Baller League" von Hummels und Podolski

  • Ein neues Hallenfußballprojekt, das gestern gestartet ist. Vielleicht für den ein oder anderen interessant, da auch viele Amateurkicker teilnehmen.


    Hier mal speziell auf Westfalen bezogen.


    Heimische Kicker bei "Baller League" von Hummels & Podolski dabei
    Heute startet eine brandneue Hallenturnier-Liga, die von prominenten Fußballern ins Leben gerufen wurde.
    www.fupa.net


    Der 1. Spieltag


    "Baller League" - so lief der 1. Spieltag
    Einige westfälische Amateurkicker waren am Montagabend zum Auftakt der "Baller League" dabei.
    www.fupa.net

  • Hier spielt mit Jonetzko auch einer der Torhüter vom OFC mit.

    "Die großen Trainer haben schließlich alle gesoffen: Weisweiler, Happel, Zebec.
    Und ich gehöre ja auch zu den Großen." (Udo Lattek)

  • Dass dieser neue Zeitvertreib von Ex-Profis, Profis die ihre Laufbahn ausklingen lassen und irgendwelchen "Influencern" (die wahrscheinlich nicht mal wissen was Abseits ist) eher früher als später zu Problemen führen wird, habe ich mir gleich gedacht. Spätestens als ich sah, dass dort Spieler aus der VL und OL mitspielen. Zum Glück ist da von uns keiner dabei. Ich hoffe, diese möchtegern Manager und Teambesitzer verlieren bald wieder die Lust und dieser "Kirmes-Fussball" ist bald Geschichte. Also ich kann dem ganzen nichts abgewinnen. :keineahnung2:

  • Was auch ein Hummels und Podolski nicht verstehen: Wo Geld und Eventisierung die Maxime sind, kann keine Bolzplatz-Romantik aufkommen. Das ist Fake, um es mal mit der Sprache der Hauptzielgruppe zu formulieren.


    Der Fußball muss nicht neu erfunden werden, zumal es Hallenfußball bzw. Futsal ja sogar bereits ganzjährig gibt. Was der Fußball braucht, ist eine Abkehr von der ausufernden Kommerzialisierung. Aber dafür ist die „Baller League“ nicht hilfreich, da sich die Damen und Herren doch auch nur die Taschen vollstopfen möchten.

    Man muss ja nur mal schauen, wer daran beteiligt ist: (Ex-)Fußballprofis (hier mit Effenberg und Sarpei z.B. Zwei, die schon sehr lange im „Geschäft“ sind), Comedian, Rapper, Influencer, also die geballte Mischung aus Geschäftstüchtigen (Nicht falsch verstehen: Ein Felix Lobrecht und ein Kontra K mögen auf ihrem Gebiet erfolgreich sein und da gönne ich ihnen auch jeden Cent).

    Hinzu kommt ein ehemaliger Angestellter der DFL, der für die Vermarktung zuständig ist. Bolzplatz-Romantik - ja nee ist klar :crazy:

  • Früher gab´s mal die sogenannten "Rummelplatz-Boxer" auf den Jahrmärkten bzw.Kirmes.

    Heute haste sowat.

    Mich interessiert diese "Baller-Liga" glatt Null...

    ich kannte wen
    der litt akut
    an Fußballwahn
    und Fußballwut
    (Joachim Ringelnatz)

  • In den 60er Jahren gab es in München eine Keller-Liga, da wurde tatsächlich in einem Keller gespielt. Da waren mitunter auch von den Löwen ein paar Spieler dabei.

    „Meine Herren! Wie ich soeben höre, hat der Zug zwölf Minuten Verspätung!
    Zwölf kostbare Minuten! Ich bin sehr gespannt, was Sie nun mit diesem Geschenk anfangen!“

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  • Hier.


    BR Retro: Münchner Fußball geht 1962 in den Untergrund | ARD Mediathek
    Münchner Fußball geht 1962 in den Untergrund | Video | Sportreporter Günther Wolfbauer am Mikrofon bei einer Reportage mit Augenzwinkern über Kellerfußball in…
    www.ardmediathek.de

    „Meine Herren! Wie ich soeben höre, hat der Zug zwölf Minuten Verspätung!
    Zwölf kostbare Minuten! Ich bin sehr gespannt, was Sie nun mit diesem Geschenk anfangen!“

  • Kannste dir nicht ausdenken. Als Kind hab ich das auch gemacht. Ich konnte jeden Raum in ein Fußballfeld verwandeln (und diverse Einrichtungsgegenstände in Einzelteile).

    Cha Cha Cha

  • Wer nicht?

    „Meine Herren! Wie ich soeben höre, hat der Zug zwölf Minuten Verspätung!
    Zwölf kostbare Minuten! Ich bin sehr gespannt, was Sie nun mit diesem Geschenk anfangen!“

  • Der Fußball wird immer mal wieder in einem veränderten Format stattfinden mit dem Versuch mehr Menschen zu begeistern als das übliche Fußballspiel, sei es als Keller-Fußball, Futsal oder 4-gegen-4 mit Bande etc.

    Der Grund hierfür liegt im doch sehr langatmigen, oft für den neutralen Zuschauer sehr langweiligen 90-Minuten-Spiel auf einem Platz mit einer Größe von 100 x 64 Metern. Dadurch fehlt es oft an intensiven Zweikämpfen, Dribblings, Torraumszenen und vor allem am Wichtigsten: Toren.

    Dennoch konnten bzw. können alle diese Formate auf Dauer dem klassischen Fußballspiel nicht Stand halten.

    Warum ist das so?

    Weil der Fußball seit den 1920er Jahren ein Massenphänomen ist, das auf der ganzen Welt gespielt wird und in vielen Ländern die Sportart Nr. 1 ist. Es ist ja nicht nur das Spiel an sich, das Generation für Generation in seinen Bann zieht, sondern das ganze Drumherum, das Fansein, wofür man keine zwanzig Mal den Ball hochhalten können muss. Der Fußball ist ein Ort der Begegnung, wo man mit Mannschaftskameraden und Freunden zusammenkommt, mit anderen Spielern und Zuschauern ins Gespräch kommt, aber auch einfach nur allein hingehen und sich das Spiel angucken kann.

    Die Strukturen im Fußball, die Klubs mit ihren Mitgliedern und engagierten Verantwortlichen sind über Jahrzehnte gewachsen, haben somit eine Tradition, die von der einen an die nächste Generation weitergegeben und gepflegt wird.

    Im Fußball mögen nicht immer viele Tore fallen, aber manchmal reicht eben eines aus, um ein ganzes Stadion, eine Stadt, ein Land zum Beben und Feiern zu bringen. Für diese Emotionen und Triumphe wird der Fußball so geliebt. Doch entscheidend hierfür ist neben dem Tor der Jubel und die Begeisterung der Zuschauer bzw. Fanmassen.

    Als ich als kleiner Junge auf dem Bolzplatz das Siegtor erzielte, war bei mir und meinen Mitspielern die Freude groß. Es waren riesige Emotionen, die aus uns herausbrachen. Wir jubelten und grölten zu dritt wie die Wahnsinnigen. Aber das war eben nicht vergleichbar mit dem, was das Siegtor unseres Heimatvereins am vorletzten Spieltag auslöste, mit dem wir Jahre später in die Kreisliga B aufstiegen. Ich hatte das Tor nicht geschossen, ich stand nicht mal auf dem Platz, saß auch nicht auf der Ersatzbank, sondern sprang hinter der Barriere wie verrückt hoch und runter, umarmte die Leute um mich herum, ballte Fäuste und grinste über das ganze Gesicht. Nach Abpfiff stieg noch auf dem Platz eine Party, die für manche erst am nächsten Morgen endete.

    In etwas abgewandelter Form wiederholten sich diese Emotionen immer mal wieder bei Aufstiegen, Pokaltriumphen oder Derbysiegen mit meinen Herzensvereinen.

    Emotionen also, an die der Torjubel vom Bolzplatz zwar rankommt, aber eben nicht von seiner Bedeutung für das Dorf/ die Stadt/ die Fangemeinschaft.


    Um abschließend den Bezug zur Baller League wiederherzustellen:

    Es reicht eben nicht, einen bunt zusammengewürfelten Haufen auf einen Platz zu stellen, ein paar Zuschauer anzulocken, die gar nicht wissen, für welche Mannschaft ihr Herz schlagen soll und irgendwelche „Promis“ mit ins Boot zu holen, um eine Masse zu begeistern.

    Der Fußball lebt nämlich von der Bindung, von der Gemeinschaft!

  • Kannste dir nicht ausdenken. Als Kind hab ich das auch gemacht. Ich konnte jeden Raum in ein Fußballfeld verwandeln (und diverse Einrichtungsgegenstände in Einzelteile).

    So isses.

    Ich erinnere mich da an einen "Freistoß" mit einem Gummiball von der Diele in die Küche.

    Getroffen habe ich auch - eine Vase,die dabei zu Bruch ging.

    Geklatscht wurde auch,aber kein Beifall-dat gab´n Satz heiße Ohren inclusive "Spielsperre" für draußen.


    Teppichklopfstangen waren sehr beliebt,leider gab´s nur meist eine.

    Also ging einer in´s Tor (meist ich,da ich recht lauffaul war) und dann wurde 3 gegen 3 oder 4 gegen 4 gespielt.

    Oder man hat sich aus Jacken Tore gebastelt und schon konnte es losgehen.

    ich kannte wen
    der litt akut
    an Fußballwahn
    und Fußballwut
    (Joachim Ringelnatz)

  • Das Theater geht ja im ambitionierten Amateurfußball schon los...ich persönlich brauche die Baller League auch nicht. Und die Vereine sollten die Spieler künftig wirklich vor die Wahl stellen und eine klare Klausel im Vertrag haben. Da kommen ja noch mehr solcher "künstlichen" Ligen.


    Ärger um die Baller League - was denkt ihr?
    Der Hype um die Baller League bekommt die ersten Risse.
    www.fupa.net

  • es.soll den Kommerz im Profi-Fußball was entgegensetzen, wird von (Ex) Profis betrieben und schadet dem Amateurfußball. Toll :facepalm:

    Ist das noch Fußball?

  • Ich hatte vor diesem Thema hier überhaupt nicht mitbekommen, dass es so eine Liga gibt.

    Da spielen also aktive (Amateur)spieler mit.

    Meine aktive Zeit ist schon lange vorbei ( vor über 20 Jahren letzte AH-Spiele) und ich bin kein Mitglied eines DFB-Vereins mehr. " Zu meiner Zeit" war es Spielern mit Spielerpass eines DFB-Vereins strikt untersagt, in " wilden Ligen" oder Fußballligen außerhalb des DFB mitzuspielen. Auch nicht z.B. in Eichenkreuz-Ligen. Das konnte Sperren nach sich ziehen. Ausnahmen waren irgendwelche Benefiz- und "Gaudi"spiele. Und natürlich bei DJK- Vereinen, die in beide Verbänden gemeldet waren.

    Wenn die Regeln von damals noch gelten, dürften aktive Spieler eines DFB-Vereins nicht in der "Baller League" spielen, oder sehe ich das falsch? Denn es ist ja (wenn auch abgewandelter) Fußball. Wurde das geändert oder wird es "toleriert", weil dieses Larifari von "prominenten" Profis und Kommerztypen organisiert ist? Der DFB und seine Landesverbände beanspruchen ja die " Hoheit" auch für Hallenfußball.

    Kein Problem war damals, in verschiedenen Sportarten zu sein. Ich konnte aktiver Fußballer eines DFB-Vereins sein und gleichzeit Volleyballer im Eichenkreuz-Verein.

  • Ich hatte vor diesem Thema hier überhaupt nicht mitbekommen, dass es so eine Liga gibt.

    Da spielen also aktive (Amateur)spieler mit.

    Meine aktive Zeit ist schon lange vorbei ( vor über 20 Jahren letzte AH-Spiele) und ich bin kein Mitglied eines DFB-Vereins mehr. " Zu meiner Zeit" war es Spielern mit Spielerpass eines DFB-Vereins strikt untersagt, in " wilden Ligen" oder Fußballligen außerhalb des DFB mitzuspielen. Auch nicht z.B. in Eichenkreuz-Ligen. Das konnte Sperren nach sich ziehen. Ausnahmen waren irgendwelche Benefiz- und "Gaudi"spiele. Und natürlich bei DJK- Vereinen, die in beide Verbänden gemeldet waren.

    Wenn die Regeln von damals noch gelten, dürften aktive Spieler eines DFB-Vereins nicht in der "Baller League" spielen, oder sehe ich das falsch? Denn es ist ja (wenn auch abgewandelter) Fußball. Wurde das geändert oder wird es "toleriert", weil dieses Larifari von "prominenten" Profis und Kommerztypen organisiert ist? Der DFB und seine Landesverbände beanspruchen ja die " Hoheit" auch für Hallenfußball.

    Kein Problem war damals, in verschiedenen Sportarten zu sein. Ich konnte aktiver Fußballer eines DFB-Vereins sein und gleichzeit Volleyballer im Eichenkreuz-Verein.

    Hier eine "sportrechtliche Einschätzung"


    Bundesliga-Stars wollen Baller League aufmischen: Warum der Plan einen Haken hat
    "Das ist natürlich ein bisschen eklig, wenn man gegen Poldis Team spielt und dann steht da ein Profi auf dem Feld."
    www.watson.de

    Fußball ist kein Wunschkonzert. Kein Fußball ist es aber noch viel weniger.