Neues von Türkgücü München

  • FCK kann dafür am letzten Spieltag nur zuschauen, was die anderen machen. Eine undankbare Situation.

    Dazu entgehen denen Einnahmen von 30 000 - 35 000 Zuschauern am letzten Spieltag.

    "Die großen Trainer haben schließlich alle gesoffen: Weisweiler, Happel, Zebec.
    Und ich gehöre ja auch zu den Großen." (Udo Lattek)

  • Wäre schön wenn der DFB sich bei zukünftigen Lizenz-Erteilungen an Uerdingen und Türkgücü München erinnern könnte, und solchen Spielzeugen von Einzelpersonen, die dann alsbald keine Lust mehr haben, von vornherein keine 3.Liga-Lizenz mehr erteilt.


    Aber, DFB??!! :facepalm:

    Und wo sollen sie da die Grenze ziehen? Hätten 1860 mit Ismaik und Würzburg mit Flyeralarm auch keine Lizenz bekommen sollen?

    Bei Figuren wie Ponomarew und Kivran. Sowohl bei Uerdingen als auch bei Türkgücü war ja irgendwie voraus zu sehen, dass wenn der Durchmarsch in Liga 2 nicht klappt dort flugs die Lichter wieder ausgehen.


    1860 ist nach dem 2. Liga-Abstieg ja direkt durchgerauscht in die Regionalliga, was damals auch richtig war. Danach waren sie trotz Scheich solider aufgestellt. Und Würzburg erledigt sich grad wohl selbst, wobei da aber nie was mit Zahlungsunfähigkeit anklang.


    Natürlich ist es schwierig da gewisse Grenzen zu ziehen, oder überhaupt diese Grenzen formaljuristisch einwandfrei zu formulieren und anzuwenden. Uerdingen und Türkgücü waren jetzt binnen kürzester Zeit aber zwei Extrem-Beispiele, incl. dem ganzen Stadion Hick-Hack jeweils, die nicht hätten sein müssen.

  • Und wo sollen sie da die Grenze ziehen? Hätten 1860 mit Ismaik und Würzburg mit Flyeralarm auch keine Lizenz bekommen sollen?


    Natürlich ist es schwierig da gewisse Grenzen zu ziehen, oder überhaupt diese Grenzen formaljuristisch einwandfrei zu formulieren und anzuwenden. Uerdingen und Türkgücü waren jetzt binnen kürzester Zeit aber zwei Extrem-Beispiele, incl. dem ganzen Stadion Hick-Hack jeweils, die nicht hätten sein müssen.

    Eben. "irgendwie vorauszusehen" wird man schwer in rechtlich handhabbare Kriterien fassen können. Auch wenn man natürlich eine Ahnung hat.

    Ist das noch Fußball?

  • Bei der Lizenzierung strenger darauf achten:

    - Ist der Geldfluss durch den den Sponsor gesichert? Ist der Zahlungsfähig? Absicherung bei Ausfall?

    - Liquiditätsnachweis, zweckgebundenes Geld auf Sperrkonto, Bürgschaften um den Spielbetrieb bei drohender Zahlungsunfähigkeit zu sichern

    Im "normalen" Geschäftsleben, bei Bankkrediten, Investitionen usw. sind wasserdichte Verträge, Bürgschaften, Hypotheken usw. doch auch üblich.

  • FCK kann dafür am letzten Spieltag nur zuschauen, was die anderen machen. Eine undankbare Situation.

    Vielleicht rutscht der FCK am letzten Spieltag noch auf Rang drei oder vier. Und dann wird das Geschimpfe am Betze riesig sein.

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  • Zitat

    Neben den Regularien gibt Hartmann auch konkreten Einblick ins Zahlenwerk, das Türkgücü zum Verhängnis geworden ist. "Der Klub hat im Rahmen des Zulassungsverfahrens vor der Saison einen Personalaufwand Spielbetrieb von zirka drei Millionen Euro angegeben. Mittlerweile ist der Personalaufwand auf rund fünf Millionen Euro angewachsen. Diese zwei Millionen Euro Differenz sind ziemlich genau die Liquiditätslücke, die dem Klub nun zum Verhängnis geworden ist", klärt Hartmann auf. Ein Mitschuld des Verbandes bezüglich einer zu laxen Zulassung von Türkgücü sieht Hartmann nicht: "Die drei Millionen Euro für den Spielbetrieb waren eine realistische Größe, die in die Bestätigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eingeflossen ist." Laut Hartmann seien höhere Aufwendungen bei Türkgücü zwischen Juni und Oktober entstanden, insbesondere in der Wechselperiode, zu diesem Zeitpunkt war das Zulassungsverfahren allerdings schon abgeschlossen.


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    Ob der DFB hieraus lernen wird?

    Signaturen sind überbewertet!

  • Zitat

    Neben den Regularien gibt Hartmann auch konkreten Einblick ins Zahlenwerk, das Türkgücü zum Verhängnis geworden ist. "Der Klub hat im Rahmen des Zulassungsverfahrens vor der Saison einen Personalaufwand Spielbetrieb von zirka drei Millionen Euro angegeben. Mittlerweile ist der Personalaufwand auf rund fünf Millionen Euro angewachsen. Diese zwei Millionen Euro Differenz sind ziemlich genau die Liquiditätslücke, die dem Klub nun zum Verhängnis geworden ist", klärt Hartmann auf. Ein Mitschuld des Verbandes bezüglich einer zu laxen Zulassung von Türkgücü sieht Hartmann nicht: "Die drei Millionen Euro für den Spielbetrieb waren eine realistische Größe, die in die Bestätigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eingeflossen ist." Laut Hartmann seien höhere Aufwendungen bei Türkgücü zwischen Juni und Oktober entstanden, insbesondere in der Wechselperiode, zu diesem Zeitpunkt war das Zulassungsverfahren allerdings schon abgeschlossen.


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    Ob der DFB hieraus lernen wird?

    Er sollte dann zumindest Ende Oktober und auch nach den Wintertransfers sich die Zahlen der Vereine nochmal zeigen lassen und ggf. dann schon handeln.

  • Wenn der DFB sich im November die Zahlen nochmal angeschaut hätte, hätte es ja auch nichts mehr genützt. Wenn schon müsste man bei den Transfers deckeln.

  • Wenn der DFB sich im November die Zahlen nochmal angeschaut hätte, hätte es ja auch nichts mehr genützt. Wenn schon müsste man bei den Transfers deckeln.

    Es kommt ja schon vor, dass der DFB Vereinen Transferauflagen erteilt. Die muss er natürlich auch überprüfen. Das wird regelmäßig erst klappen, wenn die Transfers bereits erfolgt sind und Gehaltszahlungen an die Spieler fließen. Dann lässt sich feststellen, ob der Verein über seine Verhältnisse wirtschaftet.

    Wenn die Vereine wüssten, dass Überschreitungen mindestens mit (deutlichen) Punktabzügen bereits im November sanktioniert würden, würden ggf. gar nicht erst solche finanziellen Risiken eingegangen.

  • im Nachhinein die Benennung als Aufsteiger aus einer laufenden Spielzeit heraus ein echtes Ärgernis

    #22/5 5 Regional-Verbände = 5 Regional-Ligen = 5 Regional-Meister = 5 Aufsteiger

  • Das ist ja auch schon ein bisschen her. Die Saison als Aufsteiger hatten sie ja überstanden. Sportlich war der Aufstieg schon berechtigt. Die Frage ist halt, ob der Koch bei der Lizenz da ein Auge zugedrückt hat.

  • bei der Lizenz da ein Auge zugedrückt

    Das grundsätzliche Problem bei der Lizenz: die wirtschaftliche Prüfung zielt einzig darauf ab, einen Nachweis wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit für den Spielbetrieb für die beantragte (kommende) Saison zu erbringen. Das kann mithilfe von Bilanzen/GuV-Rechnungen, darin inkludierten Sponsorenverträgen, usw. erfolgen und gelingt, siehe auch hier, nicht immer seriös. Denn klar ist: die Einzelposten können (bzw. wollen) nicht in ausreichend gebotenem Umfang geprüft werden. Mit anderen Worten: wer flunkert - und sei es mit z. T. fingierten (Sponsoren-, Spieler-)Verträgen - bekommt die Zulassung. Zumal sich die Vereine die testierenden Wirtschaftsprüfer, deren Urteil maßgeblich in die Entscheidungsfindung mit einfließt, selbst aussuchen und sich maßgebliche Änderungen sehr häufig erst nach Saisonbeginn ergeben. Von der Regelung profitiert haben u.a. auch schon mit Altlasten behaftete (Traditions-)Vereine, da angehäufte Verbindlichkeiten/Schulden bis auf die laufenden Zins- und Tilgungskosten außen vor bleiben - mit dem Effekt, dass gerade solche Klubs (zum ersten oder z. T. auch wiederholten Mal) Insolvenz anmelden mussten.

    Hic Rhodus, hic salta

  • So reagieren die anderen Drittligisten zur unrühmlichen Premiere, dass sich erstmals in der Geschichte des Profifußballs in Deutschland ein Club während der laufenden Saison vom Spielbetrieb abmeldet.


    "Vollkatastrophe": So reagiert die Liga auf das Türkgücü-Aus
    Der vorzeitige Rückzug von Türkgücü München stellt ohne Frage den größten Einschnitt in der Geschichte der 3. Liga dar, wird die Tabelle vor den letzten sieben…
    www.liga3-online.de

    „Meine Herren! Wie ich soeben höre, hat der Zug zwölf Minuten Verspätung!
    Zwölf kostbare Minuten! Ich bin sehr gespannt, was Sie nun mit diesem Geschenk anfangen!“

  • Zu prüfen, ob ein Sponsor auch wirklich in der Lage und willens ist, seine Zusagen über die Saison einzuhalten, dürfte wohl die Möglichkeiten des DFB überschreiten.


    Im vorliegenden Fall hat TG mit drei Millionen Personalaufwand kalkuliert, dann aber weit mehr ausgegeben. Da müsste der DFB dann während der Saison die Vereine auch noch kontrollieren. Ich glaube, dass ist alles nicht leistbar. Großen Vereinen ist im Laufe der Saison ja auch schon das Geld ausgegangen und sie mussten mit Krediten/Notverkäufen etc die Illiquidität abwenden.

    Ist das noch Fußball?

  • Aber man kann erwarten das Sponsoren Geld erst dann berechnet werden darf, wenn es auf dem Konto ist. Zusagen, können nicht relevant sein, weil sie auch wieder zurückgezogen werden können.

  • Im vorliegenden Fall hat TG mit drei Millionen Personalaufwand kalkuliert, dann aber weit mehr ausgegeben. Da müsste der DFB dann während der Saison die Vereine auch noch kontrollieren. Ich glaube, dass ist alles nicht leistbar.

    Im Falle von TG hätte man aber gewarnt sein können. Kein anderer Verein hat noch im Laufe der Saison so viel Personal eingekauft und verkauft.